Ich bin doch verwundert, dass dieser Thread so viel Staub aufwirbelt. Habe ich in ein Wespennest gestochen?
Um nicht missverstanden zu werden, ich bin ein Freund der Bahn und mir geht es darum, Mängel und Verbesserungsmöglichkeiten zu kommunizieren.
@Bahnminister: Danke, wenn die Vorschläge ins "Verbesserungsvorschlagsystem" eingespeist wurden. Genau das war meine Hoffnung! Ich habe es schon vielfach an anderer Stelle bei der DB und dem VRS versucht, aber eine Reaktion oder gar eine Verbesserung ist in den letzten Jahren nicht erfolgt. Das ist für mich der springende Punkt.
Vergleiche mit dem Auto sind problematisch. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Mir geht es aber darum, das System Bahn zu verbessern, indem ich auf Schwachstellen verweise und Verebesserungsmöglichkeiten anrege. Es bringt doch nichts, die Schwächen beider Systeme gegeneinander zu verrechnen. Das ist m. E. der völlig falsche Ansatz (ein Hinweis sei aber gestattet: seit einigen Tagen fahre ich mit dem Auto zur Arbeit. Es geht nicht nur schneller, sondern bei Stau sitze ich im warmen, bequemen Auto und warte in Ruhe auf Besserung. Das ist allemal besser und gesünder, als im Winter auf zugigen Bahnsteigen zu hocken und nicht zu wissen, wann der Zug kommt).
Die Bahn lässt die Chancen, die das "System Bahn" bietet, leider vielfach ungenutzt (hier: Information). Was nützt denn der Hinweis, dass man mit dem Auto oftmals schlechter informiert ist (z. B. bei Stau)? Die Bahn hätte die Möglichkeit, die Komunikationsmöglichkeiten der Neuzeit besser zu nützen und das Bahnfahren dadurch noch attraktiver zu machen. Es ist bisweilen nicht hilfreich, auf alte Zeiten zu verweisen (eine Ausnahme sei gestattet: Früher waren die "altmodischen" Ansagen nach meinem Empfinden besser und hilfreicher; heute sind sie automatisiert, gelegentlich unbrauchbar und manchmal fehlen sie sogar, wie im eingangs geschilderten Fall). Klar war die Bahn damals die bessere Alternative zur Postkutsche, aber die Bahn muss mit der Zeit gehen, sich verbessern und (konsequenter) die (Kommunikations-) Technik des Jahres 2009 anwenden. Genau DAS ist doch die Chance der Bahn! Wer die Mängel nicht benennt, wird das "System Bahn" auch nicht verbessern. Daher verstehe ich nicht, dass sich hier einige Leute beschweren, dass die (geliebte) Bahn kritisiert wird. Ich (be)schreibe das doch alles in der Hoffnung, dass es auf Umwegen (s. @Bahnminister) vielleicht doch gelingt, die Bahn kundenfreundlicher zu gestalten. Ich stelle auch gar nicht in Abrede, dass vieles bei der Bahn besser geworden ist. Im Gegenteil. In Sachen Information der Fahrgäste gibt es m. E. allerdings noch gravierende Mängel, die benannt und möglichst behoben werden sollten.
Genauso, wie hundert andere auf dem Bahnsteig, die von vornherein schon nicht die Möglichkeit haben, sich überhaupt per Internet/Handy zu informieren.
Man sollte nicht unterschätzen, wie viele Leute inzwischen Internet und RIS nutzen. Für meine Generation und jünger ist das eher üblich. Und für die anderen Fahrgäste gibt es ja immer noch die guten alten Durchsagen. Theoretisch. Im beschriebenen Fall gab es eben keine. Und das darf einfach nicht passieren.
Ehrlich, wie konnte man früher nur ohne das alles auf Reisen gehen?
Ganz einfach: Weil es das nicht gab! Es kann doch nicht im Ernst das Ziel sein, die Bahn der Vergangenheit zu konservieren (auch wenn mir Dampfloks besser gefallen, fahre ich lieber mit modernen Zügen zur Arbeit). Die Bahn muss im Kommunikationszeitalter einfach besser werden und schlicht mit der Zeit gehen. Dann hätte sie auch mehr Freunde. Und vermutlich auch mehr Fahrgäste. Das ist der Punkt, den ich thematisiert habe.