Hallo, Hans-Peter!
Bei dem Gebäude handelt es sich um meine "dienstliche Heimat" während der EiB-Ausbildung und in den beiden darauf folgenden Jahren, bis MORA C: die DB Cargo-Dienststelle KKOL mit Lokleitung.
Im Keller befinden sich alte Kloräume (igitt), sowie damals die Spindräume der Rangierer und einige Lagerkeller.
Im Erdgeschoß waren die Büros von Herren in leitenden Positionen und ein Besprechungsraum. Im weißen Vorbau (vor der rechten roten Gebäudehälfte) war die Kantine mit ihren Küchenräumen.
Im 1.OG saßen der Dienststellenleiter Herr Hachenthal und die Wagenmeisterei, dazu Nebenräume und WCs.
Im 2.OG waren damals die Lokleitung mit B-Gruppe (linker Gebäudeteil; die Fenster im weißen Streifen über der roten Wand=B-Gruppe, Duschraum, WC, Übernachtungsraum) und Pausen- sowie Spindräume der Lokführer.
AUSSERDEM --- ein Schätzchen ganz besonderer Art:
im rechten Teil (Fenster im weißen Streifen über der roten Wand, über dem Kantinenvorbau) befindet sich ein Unterrichtsraum.
Darin verbrachte ich viele Tage meiner Ausbildung; als EiB im Fachkundeunterricht, als Tf im Grundlehrgang V-Tfz.
Der besondere Clou: In diesem Raum befand sich
ein komplettes mechanisches Lehrstellwerk für Ausbildungszwecke! Wir "Cargorianer" gaben unserer Fachkundelehrerin der Berufsschule einen Tip, der Lützeler Lehrlokführer spielte gerne mit - und unsere ganze Klasse konnte diese Einrichtung im Berufsschulunterricht nutzen. Ich erlernte dort Funktionsweise und Umgang mit mechStw im Regelbetrieb.
Was wird aus dieser einzigartigen Einrichtung
?
Ich habe keine Ahnung, wie es da jetzt aussieht - war schon jahrelang nicht mehr drin....
Nach dem MORA C-Kahlschlag wurde innerhalb 2002 das ganze Gebäude auf den Kopf gestellt. Das war/ist die angesprochene Sanierung.
Die Küchen- und Kantinenräume wurden vollständig entkernt, komplett neu ausgebaut -inlc. EDV-Verkabelung- und zur Lokleitung. Diese zog vom 2.OG nach unten - für anderthalb Jahre. Seitdem ist sie DICHT.
Dafür wurde z.B. eine vorhandene Tür zugemauert und 1,50 Meter daneben
in Ziegelmauerwerk eine neue Tür gebrochen
- ich sah es bei einem Besuch der alten Kollegen mit eigenen Augen. Falls sich mal jemand fragt, wofür der Konzern Börsen-Geld braucht.
Immerhin wurde ein Büro noch von der Zugbereitstellung genutzt. Außerdem ist die Pausenküche in diesem Gebäudeteil.
Das 1.OG ging komplett an die Rangierer. Das war allerhöchste Zeit - das Leben als Kellerassel war schon lange eine Zumutung. Die Rangierer bekamen saubere Pausenräume, Duschen, WCs, Spindräume und Büros. Die Etage ist schön und sauber renoviert - und sie blieb auch sauber, wurde gepflegt.
Im 2.OG wurden die alten Lokleitungs-Räume geschlossen, es blieben der Tf-Pausenraum für Raucher und die Tf-Spinde. Im Unterrichtsraum mit dem Lehrstellwerk passierte nicht mehr viel - es war ja keiner mehr da, der ihn hätte nutzen können.
Eine Zeit lang gab es keine EiBs mehr, mittlerweile soll eine (?) Gruppe vorhanden sein. Ich habe aber keine Informationen, inwieweit in Lützel selbst noch Unterrichte abgehalten werden. Wahrscheinlicher dürfte der Besuch eines Schulungszentrums irgendwo anders sein - wo kämen wir denn hin, wenn wir in der Provinz säßenblieben? Wir wollen doch schließlich in die große weite Welt, an die Börse!
Klammer auf:
Klammer zu.
KKOL ist für Railion schon längst nur noch Meldestelle; Anruf in BimBam (FMB). Ich müßte glatt mal hinfahren und die ehemaligen Kollegen fragen, wo sie denn in Zukunft untergebracht werden - und wie das Gebäude jetzt aussieht.
Außerdem bin ich gespannt, ob sich dort jemand einmietet, wer es sein wird, was derjenige aus und mit dem Häuschen macht... und wann das alles passieren wird....
P.S.: damals besaß ich noch keine digitale Knipse, habe also keine Bilder.... schade.