TroubadixRhenus hat geschrieben:Gibt das mit den 628ern wieder so ne Nummer von wegen: "Vernichtung von Volkseigentum" (zumindest die 200er, 300er und ersten 400er Nummern wurden noch zu BuBa-Zeiten angeschafft!)? Oder wurden die wenigstens zum Verkauf angeboten? Wobei das mit dem Verkauf zugegeben eventuell nicht so einfach ist, weil ÖPNV-Ausschreibungen heutzutage i.d.R. von dem Wahn behaftet sind, dass die Bewerber mit fabrikneuen Joghurtbechern antanzen sollen...
Es gibt also immer noch genügend Aufrechte, die das ganze auch aussagekräftig beim Namen nennen.
Danke, für diese Wortmeldung - sie entspricht auch meinen Beobachtungen.
Volk... Eigentum...sind das nicht Vokabeln von gestern?
Haben wir nicht in Deutschland eine nach allen Seiten offene Vielvölkergemeinschaft, die jedem "diskriminierungsfrei" Zugang verschaffen soll, z.B. auch auf unser Schienennetz?
Und ist es da nicht nur konsequent, daß unsere "unerträgliche" deutsche Wertarbeit verschwindet, um den Auswürfen von multinationalen ArGe's oder Herstellerkonsortien Platz zu machen?
Schon längst wird dieses "Volk" nicht mehr von (Zitat Amtseid: "...den Nutzen des Volkes mehren und Schaden von ihm wenden") den Bürgern dieses Landes verpflichteten Politikern regiert, sondern von Konzernen und Lobbyisten, die die Märkte und Gesellschaften zum Zwecke der eigenen Gewinnmaximierung umgestaltet und mit entsprechendem Personal auch die Schaltstellen der Gesetzgebung besetzt haben.
So werden also die VT 628 verschwinden, z.B. wegen ein paar Zentimeter zu hohen Trittstufen, in Wahrheit weil man es nicht ertragen kann, daß Deutschland hier wieder mal ohne Zutun von Europäisierern, Zertifizierern oder Harmonisierern eine vorbildliche Arbeit abgeliefert hat.
Schon 1999 erklärte der jetzt wieder ins Gerede gekommene Jean-Claude Juncker:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert.
Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter, Schritt für Schritt, bis es kein zurück mehr gibt."
(Der Spiegel 52/1999).
Und aus Michaels Antwort lese ich heraus, wie sehr die professionellen Meinungsbildner schon gewütet haben:
Hier wird nicht etwa die Frage nach der objektiven Qualität eines Fahrzeuges gestellt, sondern danach, ob die Konstruktion mit den Erwartungen von Reisendenrandgruppen konform geht:
Wie viele Bahnbenutzer führen täglich denn ein Fahrrad oder einen Kinderwagen mit sich und wie viele fahren "solo"?
Aber auch hier wieder der bekannte Mainstream:
Die Erwartungen der Mehrheit der Reisenden interessieren nicht, es muß auch noch das "schrägeste" Bedürfnis irgendwie integriert oder "inkludiert" werden.
Auch wenn 70 Reisende sich täglich in einem unbequemen Triebwagen unwohl fühlen - er hat seine Daseinsberechtigung erfüllt, wenn er der einmal im Vierteljahr zum Kinderarzt reisenden, alleinerziehenden Mutter einen barrierefreien Einstieg ermöglicht.
Ist das nicht schön?
Der ach so selbstbewußte Bürger, der ein Andreaskreuz ignoriert, weil er es für eine veraltete Bremse seiner individuellen Mobilität hält, geht im selben Atemzug vor jedem Individualbedürfnis gewissermaßen in die Knie -bloß nicht intolerant oder spießig wirken.
Die Diktatur der Minderheiten verzeichnet einen Sieg nach dem anderen gegenüber der Mehrheit!
Ach übrigens:
Daß selbst die osteuropäischen Staaten unsere VT 628 nicht mehr wollen, liegt daran, daß sie glauben, sich mit unseren Umverteilungsmilliarden auch etwas besseres leisten zu können.
Wenn mir jemand einen neuen Land Rover Defender bezahlen würde, würde ich vielleicht auch vom Suzuki 410 SJ umsteigen...
Apropos Defender.
Er soll 2015 vom Markt verschwinden - er ist halt unerträglich robust und wertbeständig.
Offizielle Begründung der EU-Diktatur:
Er ist mit den EU-Richtlinien zum Fußgängerschutz nicht kompatibel.
Stimmt, es wird so um das Jahr 2007 gewesen sein, da hat mein Land Rover Serie III, als ich ihn mal in der Nähe der Bad Kreuznacher Fußgängerzone abgestellt habe, zwei spielende Kinder aufgefressen. Mitsamt Bobbycar.
Zum Glück konnte ich das damals verheimlichen.
Noch etwas zum MAN SÜ 240 u.a.
Ich bin sie selbst gefahren - sie waren in der Tat an Zuverlässigkeit und Funktionalität mit der hochwertigen Qualität der VT 628 vergleichbar.
Als sie nach und nach von der DB und ihren Bus-Nachfolgeorganisationen ausgemustert wurden, weil dank unserer Steuermittel-Pflichtzuweisungen im Rahmen der ÖPNV-Neugestaltung genug Geld zur Verfügung gestellt wurde, wanderten sie noch an zahlreiche Busbetriebe der Republik, wo sie, z.B. im Schulbusverkehr, teilweise noch heute treue Dienste leisten.
Und das Interieur, Sitze, Haltestangen, Gepäckablagen etc. hält sogar manch aggressivem Pennäler stand, während die chicen Citaros schon reihenweise demoliert wurden.