Eisenbahnforum der Region Mittelrhein

Hallo, Gemeinde!

Auch ohne Sommerzeit steht die Sonne an "geeigneten Motiven" nun schon hoch genug, um auch wieder dem IC 118 auflauern zu können. Man werfe mir bitte keine Ideenlosigkeit vor, wenn ich wieder Bilder aus Gau-Algesheim zeige, aber diese Ecke ist - wenn's denn mal pünktlich mit dem Feierabend klappt - für mich am schnellsten und einfachsten zu erreichen. Und wenn dann noch schöne Wolken das Bild bereichern, sehen sich die Aufnahmen doch nicht ganz so ähnlich .

Los geht's also, Spot an für die Lady





Genauso gern mag ich aber auch die werktäglichen 111er, vor allem, wenn sie so schön rausgeputzt sind wie die Trierer Maschinen:





Danach gab es noch ein paar Gelegenheiten für Licht - und Schattenspiele:





Sogar ein Velaro rollte mir erstmals vor die Linse:




(Warum muss ich bei dem Ding immer an Loriot denken ? )



Und zum Schluß noch ein Wackeldackel - sie fahren auf dieser Strecke in ihr letztes Frühjahr ...







Viele Grüße,

Frank

Hallo Frank,

das LICHT und die Stimmung die Du dort hattest.....also da war bestimmt ein Engel mit im Spiel......

Viele Grüße

Peter

Hallo Frank,

schick. Und Du weist doch, Gau-Algesheim geht immer.

Jetzt weiß ich, wer mir immer das ganze Glück klaut...
Schöne Bilder, den Velaro D muss ich auch noch machen, aber dann auf der Paradestrecke Köln-Rhein/Main.

So eine Lichtstimmung und dann noch 111 028, ein Traum.
Mal abgesehen davon, dass der Rest der Bilder ebenfalls super schön anzuschauen ist!

Viele Grüße,
Christian

Pille hat geschrieben: Genauso gern mag ich aber auch die werktäglichen 111er, vor allem, wenn sie so schön rausgeputzt sind wie die Trierer Maschinen:

Und das angehängte Gedöns bitte auch nicht außer Acht lassen....
Die Lok feiert am 3. Mai ihren 38. Geburtstag, die Wagen könnten, je nach Baureihe, noch 10-15 Jahre mehr "auf dem Buckel" haben.
Und wie sehen sie aus? Wie aus dem Ei gepellt. Natürlich wären sie in ozeanblau/beige/silbern noch schöner anzusehen

Ich möchte nicht wissen, wie das Plastikbahngerümpel, das sie sukzessive "ablöst" in so einem Alter aussehen würde, vom stetigen
Komfortrückgang einmal ganz abgesehen.

Danke für diese schönen Bilder, besonders die der alten Schätzchen - 103 235 ist übrigens exakt am Geburtstag meines Bruders
"zur DB-Welt" gekommen, am 27.11.1973. Sieht sie nicht schick aus mit ihren runden 40?

Pille hat geschrieben:

Als alter Gau-Algesheimer, der hier in der Gemarkung dank einiger Obstfelder im Familienbesitz groß geworden ist, freue ich mich immer auf Bilder von dieser Stelle, an der wir schon vor fast 50 Jahren wegen des interessanten Zugangebots auf der Lauer gelegen haben.
Ich darf aber bei dieser Gelegenheit auch mal empfehlen, den Blick auf scheinbar Belangloses zu richten. Zum einen die in den Boden eingelassenen Schienen, die verhindern sollen, daß Wegebenutzer zu dicht an die Gleise geraten. Sie sind traurige Reste der nahegelegenen "Zuckerbahn", die von 1934 bis 1966 von der Rheinstrecke nach Ockenheim abzweigte und bis 1945 eine Direktverbindung von der Rheinstrecke zur Hindenburgbrücke darstellte.
Dann im Hintergrund zu sehen: Posten 18.
Hier wohnte noch bis in die 1960er Jahre der Bahnwärter Kring mit sieben(!) Kindern in sehr bescheidenen wohnlichen Verhältnissen und er bediente die danebenliegende Schranke. Die Kinder wurden schon damals mit einem VW-Bus zur Schule gefahren und direkt am Haus abgeholt.
Später kaufte ein weiterer Eisenbahner der DB das Haus ab, interessanterweise ein Lokführer der Rheinstrecke, ihm war wahrscheinlich der Arbeitsplatz noch nicht laut genug.
Er wohnt meines wissens noch heute dort.
Die Zählung der Posten begann übrigens in Bingen direkt an der Brücke hinter Bingerbrück und endete in Mainz. In diesem Streckenabschnitt gab es fast 50 Bahnwärterposten, teils außerhalb der Orte, teils bewohnt.
Allein auf Gau-Algesheimer Gemarkung gab es ihrer vier, einer davon an der Strecke Gau-Algesheim - Bad Kreuznach.
Noch in den 1970er Jahren waren viele von ihnen besetzt.
Wir waren als Kinder in einigen von ihnen zu Gast rund um Gau-Algesheim/Gaulsheim. Man kann sich vorstellen, wie es ich im Haus anhörte und anfühlte, wenn mit 120 km/h ein Zug vorbeifuhr...
Übrigens hat es sich die DB einiges kosten lassen, diese Übergänge mit insgesamt 8 Dienstposten aufzulassen. Es wurden zwei Unterführungen gebaut und die betonierten Wirtschaftswege dorthin hat die Bahn auch noch bezuschußt.
Insgesamt ein Bahnanteil von rund 100 000 Mark, viel Geld in den 60ern....

Lieber Pille,

was kommt eigentlich nach der Amtsbezeichnung

"Dr. Pille im Fuzzyuniversum???????"

Wenn Du so weiter machst, kommt da nur noch ein Titel in Frage.

"Der über allem schwebt"

Ganz tolles KINO.

Hallo!

Vielen Dank Euch allen für Eure positiven Kommentare, freut mich, wenn Euch die Bilder gefallen. Danke auch an Horst Heinrich für die interessanten Erläuterungen! Ich würde sehr gerne mal die alte Trasse zur Hindenburgbrücke nachvollziehen können, ich weiß nur, dass wohl nach dem Krieg die B 9 teilweise darauf gebaut wurde. Und bei Bingen-Dietersheim ist zumindest noch der Damm zur ehemaligen Nahebrücke zu sehen.

@ Martin: ja, G.A. geht wirklich immer, irgendwann werde ich dort wohl meinen Zweitwohnsitz anmelden. Zuvor beantrage ich aber ein paar Formsignale und einen Fischteich für Spiegelungen, um die motivliche Vielfalt etwas aufzupeppen .

@ Ruhri: Wart's mal ab, das Jahr hat ja erst begonnen. Und ob ich nach +/- 40 km Anreise zu einem meiner noch zahlreich vorhandenen Wunschmotive auch noch solches Glück habe, muss sich erst noch zeigen

@ Markus: Nu mal langsam, wir haben sehr viele sehr gute Fotografen hier im Forum, über deren Bilder ich mich immer mehr als freue! Und vieles ist auch den heutigen technischen Möglichkeiten. So viel Dynamik wie auf den Gegenlichtbildern hätte ich mit Diafilmen sicher nicht hinbekommen. Aber trotzdem, Lob vom Chef tut immer gut ...

Viele Grüße,

Frank

Pille hat geschrieben:@ Martin: ja, G.A. geht wirklich immer, irgendwann werde ich dort wohl meinen Zweitwohnsitz anmelden. Zuvor beantrage ich aber ein paar Formsignale und einen Fischteich für Spiegelungen, um die motivliche Vielfalt etwas aufzupeppen .

Aber hoffentlich mit Gastezimmer.
Dann melde ich mich schon mal an und den Grill kanste dann auch schon mal anschmeissen.

Pille hat geschrieben: Ich würde sehr gerne mal die alte Trasse zur Hindenburgbrücke nachvollziehen können, ich weiß nur, dass wohl nach dem Krieg die B 9 teilweise darauf gebaut wurde. Und bei Bingen-Dietersheim ist zumindest noch der Damm zur ehemaligen Nahebrücke zu sehen.

Wer anders als Markus Göttert und seine Mitstreiter (z.B. Marcus Ruch) haben hier schon fleißig Vorarbeit geleistet:
http://www.nahebahn.de/nahebahn/hindenburgbruecke.html
Im Nachbarforum hatte ich mal einen Hinweis auf die vier Rheinquerungsvarianten des Berliner Ingenieurs Erich Giese aus dem Jahr 1901 (im Rahmen des Schinkel-Wettbewerbs bzw. des Schlieffen-Plans) veröffentlicht.
Hier findet sich auch ein Link auf das historische Kartenmaterial.
Eine Variante dieser strategischen Planungen war die Hindenburgbrücke mit ihren "klassischen" Zulaufstrecken (Richtung Ockenheim und Münster-Sarmsheim).
http://www.das-rad-und-schiene-forum.de ... hilit=1901
Die "Zuckerbahn" wurde allerdings erst 1934 gebaut und hatte weder einen militärischen noch einen eisenbahnrelevanten Hintergrund, sondern wurde vom Reichsarbeitsdienst gewissermaßen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme aus dem Boden gestampft. Das weiß ich deswegen so genau, weil der Bahnbau seinerzeit ein sehr einträgliches Spargelfeld der Familie durchschnitten hat und meine Großeltern bis ins hohe Alter hinein darüber erbost waren. Als meine Großmutter ihren Schwager Hennes, selbst Eisenbahner aus Ockenheim 1934 nach der Notwendigkeit dieser Strecke gefragt hat, hat Onkel Hennes geantwortet: "Sinn macht die Streck' nit, abber die Sach' kimmt vun ganz obbe".