in Koproduktion mit dem Chef präsentiere ich hiermit meinen ersten Teil historischer Bilder der Strecke Bingen - Alzey von 1977 bis 1990 .
Grafik 1:
Zunächst ein Blick in die Direktionskarte der RBD Mainz vom 1. Januar 1940, als das Streckennetz eine sehr üppige Ausdehnung hatte.

Die Bahn von Bingen ?ber Alzey nach Worms ist neben den Streckenast, der von Mainz nach Armsheim verl?uft, wohl mit die wichtigste Strecke durch Rheinhessen und auch heute noch in Betrieb. Der hier behandelte Abschnitt bis Alzey wurde in zwei Etappen er?ffnet:
* Bingen (Rhein) - Armsheim 29.06.1870
* Armsheim - Alzey 01.11.1870
Grafik 2:
Die Linie beginnt in Bingen als Nebenbahn. Sie gewinnt aber rasch an Bedeutung, weil sich zu ihr zwei Hauptbahnen gesellen: eine zweigleisige Haupstrecke von (Mainz -) Gau Algesheim nach Bad Kreuznach sowie die bereits oben erwähnte Strecke von Mainz nach Armsheim.
Dadurch findet man auch noch heute die beiden zweigleisigen Abschnitte von Büdesheim-Dromersheim bis Gensingen-Horrweiler sowie das Stück von Armsheim bis Alzey.
Doch zunächst der Blick zum Beginn unserer Exkursion in das herrliche Streckengewirr bei Bingen.

Bild 3:
Nachdem die Route einigermaßen bekannt sein dürfte, noch schnell ein Blick in den Buchfahrplan, bevor die Reise losgeht.

Bild 4:
Viertel vor Sieben am eiskalten 3. Januar 1985: 815 740 mit einem 515 werden in 5 Minuten den 6859 nach Worms fahren, der dort planmäßig um 8.12 Uhr eintreffen soll. Auf Gleis 20 in Bingen herrscht an diesem Ferientag noch eine Art nächtliche Ruhe. Nur der geheizte Zug lockt zum Einsteigen ein ...

Bild 5:
Drei Stunden später wartet an dieser Stelle 515 105 als 6865. Um 9.46 soll es losgehen.
Daneben ruht der 515 005.

Bild 6:
Ein Frühlingsbild aus interessanteren Tagen: 212 359 fährt am 25. Mai 1988 mit dem 6868 aus Richtung Alzey ein (Danke an Ralf für die Korrektur).

Bild 7:
Nachdem die Bahn nach S?den geschwenkt ist, beginnt die komplizierte Streckenführung. Das düstere Foto vom 1. April 1971 vermittelt eindrucksvoll die längst aufgegebene Planung, diesen Abschnitt einmal zweigleisig ausbauen zu wollen.
Die erste Brücke vor uns trägt die von links kommende zweigleisige Hauptbahn von Mainz nach Bad Kreuznach. Etwa einen Kilometer später wird sie sich mit unserer Linie vereinigen.

Bild 8:
So konnte man in Büdesheim-Dromersheim die Züge von Bingen heranfahren sehen. Die beiden Gleise links gehören zur Hauptbahn Gau Algesheim - Bad Kreuznach. Früher liefen Haupt- und Nebenbahn parallel weiter bis Gensingen-Horrweiler; es sah also wie eine dreigleisige Strecke aus. Heute ist aus dem Bahnhof eine Abzweigstelle geworden, indem man das Binger Gleis direkt hinter der Fotostelle in die Hauptbahn einmünden lässt.
Hier sehen wir den 515 547 am 10. Mai 1980 als 6873 Richtung Alzey.
Im Hintergrund ist das bereits auf der anderen Rheinseite liegende Rheingaugebirge auszumachen.

Bild 9:
In Büdesheim-Dromersheim gab's tolle Züge: 218 374 zieht den aus SNCF- und DB-Beständen gebildeten D 256, der von Frankfurt (Main) über Saarbrücken nach Paris Est verkehrte.

Bild 10:
Bald schon ist's mit der zweigleisigen Herrlichkeit vorbei. Die Hauptbahn verlässt hier den Bahnhof Gensingen-Horrweiler in südwestlicher Richtung, während es für den 515 548 als 6877 ab hier nach Südosten wieder eingleisig wird. Das Bild entstand am 14. Mai 1979 .

Bild 11:
Am 26. Mai 1988 noch alter Glanz in Gensingen-Horrweiler mit 218 364 und ihrem D 254. Man beachte das bekannte Zwergsignal.

Bild 12:
Anderthalb Jahre später an der gleichen Stelle: 218 369 am 18. November 1989 mit dem E 3354.

Bild 13:
Ein letztes Bild aus Gensingen-Horrweiler, das die frühere Ausdehnung der Bahnanlagen erahnen lässt. 212 027 ist hier am 13. September 1990 mit dem 6873 Richtung Alzey unterwegs.

Bild 14:
815 697 und ein 515 am 25. Mai 1988 als 6856 in Welgesheim-Zotzenheim.

Bild 15:
Am gleichen Tage rollt 515 546 südlich Welgesheim-Zotzenheim durch liebliche Landschaften als 6877 Richtung Alzey.

Bild 16:
212 359 hat am 25. Mai 1988 gerade mit dem 6878 den Bahnhof Sprendlingen Richtung Bingen verlassen und passiert das nördliche Einfahrtssignal.

Bikd 17:
515 547, 515 531 sowie 815 616 bilden hier am 25. Mai 1988 den 6870 nach Bingen und befinden sich an den nördlichen Ausfahrsignalen des Bahnhofs Sprendlingen. Der Gleisrückbau hatte schon eingesetzt.

Bild 18:
In Sprendlingen zweigte bis 1974 das Gleis der von der Süddeutschen Eisenbahn Gesellschaft erbauten Bahn nach Fürfeld (über Wöllstein) ab. Au?erdem konnte man bis zum Januar 1953 vom Bahnhofsvorplatz die "Kreiznacher Elektrisch" besteigen, die die Fahrgäste sowohl nach Westen in die Kreisstadt als auch nach Osten bis zur Endhaltestelle in Sankt Johann beförderte.
"High Noon" am 1. September 1979: Da standen 815 611 sowie ein 515 der Deutschen Bundesbahn als 8570 zur Verfügung, um eine Fahrt nach Bingen zu machen.
Der Bahnhof war damals noch mit einem Aufsichtsbeamten besetzt.

Bild 19:
Als Ausklang des ersten Teils ein stimmungsvolles Bild von der Nordausfahrt des Sprendlinger Bahnhofs. Am nebligen Winterabend des 3. Februar 1989 strahlte das Hp 0 eines Ausfahrtssignals sehr effektvoll in die nasskalte Luft. Im Hintergrund das Bauwerk, von dem auch die Schranken des Bahnüberganges bedient wurden. Eine unwiederbringliche Stimmung, die einen frösteln lässt...

In Kürze gehts weiter mit dem zweiten Teil.
Es grüßt euch
Günter
repariert am 12.07.2007