Hmmm, das sollte man differenzieren, wobei das Folgende allgemein und nicht auf deine Frau gemünzt ist, wo die Sache sicherlich nur etwas dumm gelaufen ist - nur als Tip: Genau, was Du sagst, auf Durchgangsbahnhöfen besser nicht mit einsteigen, schon mal gar net im Nahverkehr, da gehts in der Regel immer recht flott weiter. Aber nun zum Thema "Gelegenheitsbahnfahrer":
Einerseits ärgere ich mich auch häufig über manche Dinge bei der DB, aber auf das Gemecker von Leuten, die sonst nie Bahn fahren, geb ich gar nix.
Da möchte ich nur an die Spinner erinnern, die sich nur alljährlich bei plötzlichem Glatteis daran erinnern, daß die Bahnschranke im Ort nicht nur dafür gut ist, die geliebte "freie Fahrt für freie Bürger" zu unterbrechen, sondern daß der "Verkehrsgegner", der da im 90°-Winkel kreuzt, auch gut ist, um zur Arbeit zu kommen, wenn die geliebte Karre ohne Winterreifen Gefahr läuft, den Weg dorthin nicht zu überstehen.
Dann stehen Sie erst mal am Automaten und regen sich künstlich über den Fahrpreis auf, ohne zu wissen, daß es auch Angebote gibt, und die Wochenkarte oft nur ungefähr das fünffache (wenn nicht sogar weniger) einer einzelnen Fahrt kostet. Der nächste Aufreger kommt dann, wenn der Zug wegen des plötzlichen Ansturms (Es fahren ja neben den Stammkunden auf einmal die ganzen blöden anderen glatteisfürchtenden Autofahrer mit, die - obwohl sogar ihre eigene Karre 4 Türen hat - immer nur an einer einzigen Tür einsteigen, um sich im Einstieg erst mal planlos umzugucken, anstatt durchzugehen) 7 Minuten Verspätung hat. Und sind sie dann erst mal im Wagen, finden sie es skandalös, daß man ihnen für 4 Euro 80 nicht einen eigenen Salonwagen zur Verfügung stellt. Und dann kommt stets dieser absichtlich laut und unüberhörbar ausgesprochene Satz: "Da fährt man eeeiiiinmal mit der Bahn...." - Das ist der Moment, wo ich dieses blöde Pack mit einem gezielten Fausthieb wieder auf den Bahnsteig befördern möchte. Als Mitreisender wohlgemerkt, als Mitarbeiter muß man ja stets freundlich bleiben...
Dann wird ganz gern das "total klapprige" Fahrzeugmaterial bemängelt, bloß weil man mit den TB0-verriegelten Drehfalttüren der guten alten n-Wagen nicht zurecht kommt, die man auch noch unverschämterweise mit Muskelkraft betätigen muß (Stichwort: Mein Auto hat automatische Türen

)...Einfach 5 sec. warten, dann gehts kinderleicht - wird inzwischen sogar mit Piktogrammen erklärt. Das setzt jedoch Gehirnaktivität voraus, diese auch zu deuten. Und am Ziel wird das planlose Verhalten garniert mit dem beliebten Am-Ende-der-Rolltreppe-erst-mal-Stehenbleiben, um sich umzuschauen - daß da im Sekundentakt weitere Reisende von hinten herangeschaufelt werden, ist dann erst mal Nebensache. Abends auf dem Heimweg wird dann das gleiche Theaterstück aufgeführt, das streut sich dann nur etwas mehr über einige Stunden als am Morgen.
Im Herbst wenn dann die besonders schissigen Autofahrer die Bahnsteige füllen, kann man ähnliche Verhaltensmuster bewundern, da hört man dann: "Näääää, 6 Minuten später, ist ja wieder typisch!" Man könnte ihnen von verminderten Haftreibwerten unter entsprechender Verminderung der maximal möglichen positiven und negativen Beschleunigungswerte erzählen, aber ein einfaches "Halts Maul!" liegt mir dann immer näher, verkneife ich mir aber aus Höflichkeit immer. Manchmal lasse ich mich noch zu dem Satz herab "Gut, daß es auf der Straße immer mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit zugeht, und man über nasses Laub in Kurven genauso hinweg rasen kann!"
Und überhaupt: Wieso können Weichen einfrieren? Meine Autobahn wird durchgehend beheizt...! Auf solche "Kunden" kann die Bahn sicher gut verzichten, sie belegen nur unnötig die Stammplätze der richtigen Kunden. Wenn sie immer ihr Auto stehen ließen, wären die Züge auch länger und genug Platz vorhanden. Taktdichte und Zuglänge wären dann nämlich entsprechend...
Ein guter Freund brachte es auf den Punkt:
Zum Autofahren muß man das Gehirn einschalten (Was manche aber auch oft vergessen), und bei der Bahn muß man am Eingang in Empfang genommen werden und bis zum Ausgang des Zielbahnhofes quasi geführt, wenn nicht sogar getragen werden. Bloß nicht den Kopf benutzen und sich mal mit dem Verkehrsmittel Bahn auseinandersetzen. Armes Deutschland! Komisch, beim Fliegen sind lange Wege, komplizierte Prozeduren bei der Abfertigung, stundenlange Verspätungen, enges Gestühl, beschädigtes Gepäck auf dem Laufband und diverse andere Einschränkungen nicht so schlimm...