eta176 hat geschrieben:Ich kann die Diskussionen langsam nicht mehr "mitanlesen"
Wer sorgt denn für Zustände, die geradezu ermutigen, sich mit der Spraydose daran zu vergreifen
Die Graffitis waren zu Teilen bereits an den Blechplatten dran, als sie von DB Imm rund um das EG
in Diez angebracht wurden. Die Bronx könnte nicht schlimmer aussehen!
Hans-Peter
Aber Hans-Peter...
Auch ich finde die zugenagelten Bahnhofsgebäude grauenhaft, aber auch das ist nur eine Reaktion auf die skrupellosen Spinner (hier vermeide ich den Ausdruck "Mitmenschen", da in der Vorsilbe "Mit-" ein "miteinander" impliziert ist - mit so nem Gesocks will ich nichts zu tun haben oder in einem Atemzug genannt werden

), die meinen, bloß weil ein Gebäude nicht mehr genutzt wird, könnte man Scheiben einwerfen, das restliche Inventar atomisieren, die Wände auch innen einsauen, Fäkalien hinterlassen oder pyrotechnische Experimente machen. (Nochn Beispiel aus deiner Nähe? Frickhofen - noch keine 6 Wochen war der Fdl weg: Alles (sorry) im Arsch!)
Damals standen stillgelegte Bahnhöfe in der Fläche jahrelang leer, und man brauchte nichts zunageln oder Bleche aufnieten. Dort konntest Du nach Jahren mit einem Schlüssel hinein, und das einzige, was sich innen verändert hatte, waren quietschende Scharniere, vier-, sechs- und achtbeinige Bewohner hatten Einzug gehalten, und eventuell waren mal Kinder hineingekommen, weil man beim letzten Abschließen eine Tür vergessen hatte. Die hatten sich meistens aus allen Räumen ein paar übriggebliebene Möbelstücke zusammengesucht, und ne tolle Bude draus gemacht, ohne Zerstörungswut (Man war ja froh, so eine Bude zu haben) o.ä. - und vielleicht zum ersten Mal
zusammen eine Flasche Bier geköppt, die man ganz heimlich beim Vatter ausm Keller geklaut hatte. Mann, das war spannend!
Und heute? Erst mal alles vollsauen und keine Ruhe geben, bis die letzte Scheibe kaputt ist. Ich habe es am Bahnhof Unnau-Korb gesehen, so eine schöne Immobilie, ich war neulich mal drin - mit Schlüssel (bevor einer was falsches sagt!)!. Dank liebenswerter Zeitgenossen mit Neigung zu Vandalismus und eindeutig den "jüngeren" zuzuordnenden Schmierereien ("Bushido 4eva", "EMINEM is cool" und so ein Schwachsinn) an den Wänden wird man es wohl nur noch irgendwann abreißen können, trotz einst neuer Gasetagenheizungen, Thermopenfenstern in den Wohnräumen und einer nicht wirklich uralten Gaststätten-Schankanlage etc.! Und hier geht der Vorwurf an die DBImmo, die lieber wunderschöne (auch historisch wertvolle) Gebäude zu Mondscheinpreisen NICHT vermietet und vergammeln läßt, anstatt froh zu sein, daß Mieter den Kasten in Schuß halten.
Ich stimme dir zu, daß die Infrastruktur abseits der Beton- und Glaspaläste der Metropolen ein grauenhaftes Bild abgibt, doch das sehe ich nicht als Entschuldigung für mangelnden Respekt vor fremdem Eigentum an. Aber das geht manchen sicher wieder zu sehr vom Thema ab, da hör ich hier lieber auf.
Tja, irgendwie kommt man immer auf diese Problematik - woran es wohl liegen mag? Wenn man sich in einem Forum mit dem Thema "Eisenbahn" befaßt, kommt auch schnell wieder der Einfluß des "druherums" zum Tragen. Ich wünsche jedem Forumsteilnehmer (mich eingeschlossen) so viel Erfolg bei der Kindererziehung, daß sein Nachwuchs niemals Gegenstand einer solchen Diskussion werden wird. Leider sind zahlreiche negative externe Einflüsse und die alltägliche Konfrontation mit dem Chaos als gegebene Alltäglichkeit hier nicht wirklich förderlich! Kinder werden heute schon mit dem Gedanken groß, daß Unterführungen generell beschmiert sind und nach Urin stinken und Züge dreckig sind, und Schuhe auf die Sitzpolster gehören!