"Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

eta176
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"Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von eta176 »

Selten war eine "Vorberichterstattung" im regioticker der RZ so ausführlich wie der nachfolgende:

Bahntunnel durch Hunsrück kein Tabu

Mittelrhein Bis zu den Wahlen will die Anti-Bahnlärm-Front am Mittelrhein die Politik dazu bringen,
verbindliche und zuverlässige Entscheidungen zum Schutz der Bürger zu treffen.

Die Initiative „Pro Rheintal“, in der sich Lions und Rotarier engagieren, schlägt der Politik folgende
konkreten Schritte zur Lösung des Problems vor: Die Planung einer Ausweichtrasse wird noch in diesem
Jahr begonnen. Der Bau soll in spätestens fünf Jahren beginnen. Nach schweizerischem Vorbild wäre eine
Untertunnelung des Hunsrücks ebenso möglich wie eine voll lärmsanierte Trasse über Trier, Saarbrücken, Basel.

● Bis dahin werden aktive und passive Maßnahmen getroffen, um den Verkehrslärm im Rheintal massiv zu
reduzieren. Dazu werden Pilotprojekte in Boppard, Oberwesel, St. Goarshausen, Assmannshausen und Eltville
bis Ende 2010 umgesetzt. Die rechtsrheinische Bahnlinie könnte gegenüber von Boppard und Oberwesel über-
tunnelt
werden. Für die beiden Schienentrassen im Ort werden Kunststofflagerungen und kleine, schienennahe
Lärmschutzwände aufgestellt.

● Die Trassennutzung für laute Güterwagen wird unmittelbar teurer, und bei der Trassenvergabe würden lärm-
reduzierte Fahrzeuge bevorzugt, um endlich eine Modernisierung des Wagenparks auf den Weg zu bringen.
Zum Schutz der Bevölkerung sollten nachts und an Wochenenden keine lauten Güterwaggons mehr durchs
Rheintal rollen dürfen. Das lässt sich mit dem 150 Jahre alten Gleisbett begründen, das angesichts von Hoch-
leistungsgüterverkehr zu einer Gefährdung der Bevölkerung wird. Ein entsprechendes Gutachten wird zurzeit
erstellt.


Mo, 19. Jan. 2009, 19:16 © Rhein-Zeitung

Diese urheberrechtsverletzende Initiative muss ja wirklich einflussreiche Koryphäen als "Verkehrsplaner" in ihren
Reihen haben - nun ja "Lions und Rotarier"

Gruß HPG

edit: Überschrift nachträglich "ironisiert" und Passagen farblich hervorgehoben :lol:
Zuletzt geändert von eta176 am Di 20. Jan 2009, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Der_Bopparder
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Re: "Bahntunnel durch Hunsrück kein Tabu"

Beitrag von Der_Bopparder »

Die "Vorschläge" bzw. "Schnapsideen" dieser Experten werden immer "besser"!

Als nächsten Vorschlag kommt dann bestimmt:

Die Mittelrhein-U-Bahn!

Garantiert lärmfrei und für Güterzüge, die dann irgendwo anders fahren sollen (nur nicht hier! - Floriansprinzip), absolut ungeeignet!

Ich bin mal gespannt was den Damen und Herren einfällt, wenn Sie irgendwann die Bahn "ruhiggestellt haben" und dann der Straßenverkehr auf der B9 / B42 / bei Westwind auf der A 61 oder der Schiffsverkehr auf dem Rhein und nicht zu vergessen der Flugverkehr von und zum Hahn als "neue" Lärmquelle entdeckt wird? - Am Besten: ALLES VERBIETEN!

*kopfschüttel*
Viele Grüße aus Boppard

und dem UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Jürgen der Bopparder
I-O Freak
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Re: "Bahntunnel durch Hunsrück kein Tabu"

Beitrag von I-O Freak »

Endlich mal eine sinnvolle Idee.
Vielleicht dann diesen Tunnel als U-Bahn ausbauen und alle 3000 Meter eine U-Bahn Station einbauen. Dann noch stündlich mit S-Bahn Triebwägen durchfahren, denn elektrifizieren muss man den Tunnel ja sowieso.
Also ich freu mich auf die Umsetzung :-)

*Achtung leichte Ironie*
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schimi
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Re: "Bahntunnel durch Hunsrück kein Tabu"

Beitrag von schimi »

Da die Mitglieder der Lions und Rotarier ja meist die "gut Betuchten sind", können sie ja gerne für diese Projekt ihr Kapital zur Verfügung stellen.
Als ich den Artikel in der RZ las, dachte ich:"Ist denn schon wieder 1. April???" Hier scheint wohl bei einigen Leuten jeglicher Realismus abhanden gekommen zu sein.
Das schlimme ist, das eine Zeitung, solch einen Dünnsch.......auch noch abdruckt.
Soll sich doch die Initiative „Pro Rheintal“ mit solchem Müll ruhig selbst demontieren und der Läscherlichkeit preis geben.
Gruß: Schimi
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KoLü Ksf
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Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von KoLü Ksf »

Also ich finde die Idee sehr gut. Während man in der Schweiz mit dem Gotthard-Basis-Tunnel gerade mal 52km in Angriff genommen hat, plant man die Strecke Koblenz - Bingen unterirdisch. Da soll doch einer noch mal behaupten, wir Deutschen sind bergmännisch nicht so begabt wie unsere schweizerischen Nachbarn. Bautechnisch sehe ich da kein Problem. Tunneleingang an der Laubach, dort wo früher die Talstation der Rittersturzbahn war, und kurz vor Bingerbrück wieder raus. Ausgelegt für mindestens 160 km/h, wenn nicht sogar mehr. Das könnte dann ja auch für die SFS im WW das vorzeitige Ende bedeuten, was die Kosten für die AG deutlich senkt (ist gut für die Rendite).
Bleibt nur die Frage für die rechtsrheinische Strecke. Ein Tunnel Rüdesheim - Oberlahnstein sehe ich auch nicht als das unüberwindbare Hindernis. Geht ja auch recht geradlinig. Und für uns Fuzzies kommen herrliche Zeiten zu, keiner muss sich mehr darüber aufregen, dass man gerade den Zug auf der anderen Flussseite verpasst hat. :wink: :D

Oder verstehe ich da irgend etwas falsch :?: :lol: :lol:

Ab und zu lässt sich das Leben wirklich nur durch eine große Portion Ironie ertragen.
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Jörg Neidhöfer
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Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von Jörg Neidhöfer »

...und an besonders exponierten Landschaftsabschnitten könnte man im Tunnel Ausweichgleise, sogenannte "Touristengleise" an den Bergrand heranführen und mit einer malerischen Hanggalerie versehen. "Porta Alpina" aus der Schweiz lässt grüßen. :lol: :lol: :lol:
GrüZe aus Zell an der MoZelschleife,
Jörg
Dieselpower

Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von Dieselpower »

Gibt es denn keine Möglichkeit, einen Gegenpol zu diesen Spinnern auf die Beine zu stellen? Die dürfen ungestraft weiter ihren Schwachsinn proklamieren, und finden auch noch ein Sprachrohr in der Rhein-Zeitung.
Da ich den Heinis ja schon angedroht habe, Ihren Verein im Auge zu behalten, und die Presse mal über die anderen Aspekte und den Wahrheitsgehalt ihrer Dummschwätzerei zu informieren, werde ich das in absehbarer Zeit mal tun, sobald ich dafür ein wenig Zeit habe. Kennt denn niemand einen RZ-Redakteur, der sich auch mal die Wahrheit bzw. die Gegendarstellungen anhört und zu Papier bringt? Diese Volksverblödung über Druckmedien darf doch nicht ungebremst weitergehen!
Natürlich kommt dann auch die Copyrightverletzung wieder auf den Tisch...nach dem Motto "Dieser Bande ist jedes Mittel recht!" :wink:
exil-kirner
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Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von exil-kirner »

Dieselpower hat geschrieben:Gibt es denn keine Möglichkeit, einen Gegenpol zu diesen Spinnern auf die Beine zu stellen?
ne gegeninitiative gründen is schön und gut, aber des menschen wille ist bekanntlich sein himmelreich und was ich bisher so aus den diversen von eta176 und anderen geposteten links gelesen habe, scheint mir dieser lärmschutzverein relativ beratungs- und vor allen faktenresistent...
der ein oder andere wird sich dann beim engagement nur sinnlos aufregen und den blutdruck in gefährliche höhen treiben :wink:

hm...wie wärs denn mal mit einer umgekehrten strategie?
die ideen sind teilweise so absurd...die müssten eigentlich unterstützt werden, damit die breite öffentlichkeit davon erfährt...
vor allem wenns um das liebe geld geht, weil zahlen sollen ja ma bitte die andern...und dann wird der karren schön öffentlichkeitswirksam an die wand gefahren...
außerhalb von wahlkampfphasen interessiert sich eh kein -halbwegs seriöser- politiker dafür

und was die umleitung über trier und saarbrücken angeht...dort schießen dann bestimmt auch lärmschutzorganisationen wie pilze aus dem boden...auch wenn alles lärmschutzsaniert werden soll...
könnte interessante diskussionen geben :wink:

also: zurücklehnen, popcorn und en getränk nach belieben holen und genießen ;-) - großes kino
TT-Bahner

Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von TT-Bahner »

So langsam erschließt sich jedem, dass das Niveau der RZ nicht sehr gut ist. Das hat mit qualitativer Berichterstattung nicht mehr so viel zu tun.

Hier wären mal realistischere Vorschläge angebracht. Wie würde es denn ausschauen, wenn man die Gleise im möglichen Umfang neu trassieren würde. Durch die Aufgabe von Überhol- und Nebengleisen würden sich doch Möglichkeiten ergeben, eventuell die Radien so zu verändern, dass die Spurkränze weniger stark an die Schienen stoßen. Dies würde einen Teil des Lärms reduzieren und der Ruck beim Übergang von der Geraden in die Kurve würde verringert.
Dieselpower

Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von Dieselpower »

Welcher Ruck? Das ist doch keine Modellbahn, wo an eine "Gerade" eine "Kurve" angesteckt wird. Übergangsbögen, sogenannte "Klothoiden" leiten die Radsätze "stufenlos" in den gewünschten Radius.
Oder bist Du im Zug schon mal einer ruckartigen Bogeneinfahrt gewahr geworden? Mal von ausgeschlagenen Gleisen und Lagefehlern abgesehen. Abgesehen davon kommt vielleicht irgendwann die Trendwende, wo DB Netz kapiert, daß der Nebengleiskahlschlag doch nicht so gut war, und dann könnte man nichts mehr hinzubauen. Aber realistisch betrachtet: denen fällt für die Schotterbrache schon irgendein sinnloser, bahnfremder Unfug ein, mit dem man den Platz nutzen könnte... :roll:

Und was diesen komischen Verein betrifft: beratungs- und faktenresistent sind die in der Tat, denen kann man sicher nur beikommen, indem man einfach die Fakten publik macht, und nicht die den Interessen der komischen BI zurechtgebogenen Zahlen.
eta176
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Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von eta176 »

Apropos "Basistunnel":
Die einzig sinnvollen Tunnel, die ich mir an der Rheinstrecke vorstellen könnte, würden auf
Hunsrück- und Taunusseite die Fahrt um die großen Rheinbögen abkürzen, aber sonst :?: :?:

Bild
Bild

... und das sind meines Wissens schon "uralte Hüte" :mrgreen:
Wer »A« sagt, muß auch »B« sagen ...
Nils
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Re: "Hunsrück-Basistunnel kein Tabu" ;-))

Beitrag von Nils »

TT-Bahner hat geschrieben:Durch die Aufgabe von Überhol- und Nebengleisen würden sich doch Möglichkeiten ergeben
Ja, da ergeben sich ganz tolle neue Möglichkeiten: Z. B., dass es den Privaten noch schwieriger gemacht wird, die DB-Trassen zu nutzen. Außerdem ist es eh eine große Frechheit, was da alles an Infrastruktur schnell und möglichst ohne Öffentlichkeit rückgebaut wird. Ich will gar nicht wissen, wieviele Nebengleise schon abgebaut wurden, seid die Bahn keinen Einzelwagenladungsverkehr mahr anbietet. Aber mit Entfernung dieser Infastruktur könnte man sich hier und da die private Konkorenz sicher ganz gut vom Leib (bzw. Netz) halten. Für die wären einige damals von der Bahn aufgegebene Kunden bestimmt interessant gewesen. Natürlich ist das auch eine Art, den Bahnlärm zu verringern.
Und das ganze dann, um Bogenradien ein paar Meter weicher zu machen? Ich glaube nicht, dass diese Bürgerinitiativen sich mit so was zufrieden geben würden. Ich denke auch, man müsste die Öffentlichkeit mal mit wirklichen Fakten informieren, anstatt immer wieder diesen polemischen Unsinn zu verbreiten.
Bild


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