da gerade diese unselige Radwegsdiskussion wieder ausbricht, hier mal ein kurzen Bericht zu unserem aktuellen Vereinsgeschehen.
Wir stehen derzeit in Pachtverhandlungen mit DB-Netz bezüglich des Streckenteils Morbach- Thalfang. Sollte ein Trassensicherungsvertrag nicht zustande kommen, möchten wir über eine Pacht diesen Streckenteil sichern. Mehr als 15 Kilometer zu machten ist für uns finanziell nicht machbar. Schließlich bringt die Pacht auch noch nicht unerhebliche Folgekosten mit sich, die auch gestemmt werden müssen. Die Entscheidung für Morbach-Thalfang wurde innerhalb des Vereins nach umfangreichen Analysen und Diskussionen getroffen. Natürlich setzen wir uns zusammen mit dem Verein Pro Hochwald- und Hunsrückbahn auch für den Erhalt der Gesamtstrecke ein.
Zeitgleich gibt es erste Kontakte nach Mainz, um die Möglichkeiten zu eroieren, an die 85-prozentige Förderung für das Instandsetzen der Infrastruktur zu kommen. Dort hat man erkannt, dass ein 15-prozentiger Eigenenteil gerade für die Kommunen, die von der Förderung profitieren sollen, noch eine sehr hohe Hürde ist. Wir hoffen, dass wir mit der Landesregierung hier zu einer Lösung kommen können.
Erste Kontakte unsererseits mit dem Vorstand einer Regionalen Bank liefen sehr erfreulich. Der Bänker, der unser Projekt vorher nicht kannte, war sofort begeistert von unserer Idee. O-Ton: "Genau so ein Projekt braucht diese Region". Auf Anraten der Bank lassen wir nun einen Buisnesplan ausarbeiten. Dieser wird übrigens sowohl die Möglichkeit eines Verkehres mit Dampf wie auch die Möglichkeit von Verkehren mit Schienenbussen betrachten.
Die Infrastruktur ist also zu mindestens 85% zuschussfähig, die Finanzierung des rollenden Materials ist eine der Aufgaben unseres Vereins. Ein schlüssiges Konzept, eingebettet in das regionale Touristische Angebot, könnte hier eine Finanzierung über unseren Verein und unsere Kooperationspartner ermöglichen.
Wichtig ist, trotz des Namens "Historische Eisenbahn Hunsrück": Wir betrachten unser Projekt nicht als Privatvergnügen einiger Hobbyeisenbahner (es sind ja schließlich eine große Zahl erfahrener Berufseisenbahner im Verein

Gleichzeitig ist doch, vor allem bei einem Scheitern der Trassensicherung, die schnelle Betriebsaufnahme auf zumindest einem Teilstück die einzige Möglichkeit, Fakten zu schaffen die für einen Erhalt sprechen.
Vor diesem Hintergrund fanden auch erste Gespräche in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarbburg statt. In beiden Landkreisen wurde uns gesagt, es bestehe kein Interesse an einem Radweg. Für den Vorstoß des Landkreises Simmern sehe ich vor diesem Hintergrund zunächst keine große Resonanz.
Übrigens wird der beschrankte Bahnübergang in Morbach zeitnah durch die Bahn saniert. Hier haben wir einen ersten konkrtete Erfolg zu verbuchen: Ohne unser Einwirken wären Schrankenanlage und Gleisjoch im Bereich des Bahnübergangs entfernt worden.