Wetterlage wechselhaft, nicht Fisch, nicht Fleisch. Ein normaler Arbeitstag, nach Feierabend noch ein Termin um halb fünf, familiärer Anlass. Und der Junior Fußballtraining im Nachbarort. Eisenbahn ? - Kein Thema. Um 13.05 die SMS: 103 113 in Stuttgart gesichtet. Schade, kann ja heute leider nix werden, siehe oben.
Der Feierabend gelingt dann pünktlich, schnell heim, ein kleiner Espresso geht noch, um halb fünf sitzen meine bessere Hälfte und ich beim Termin und sinnieren über die nächste anstehende Familienfeier. Das klappt schneller als erwartet, und fallen da ab und an nicht ein paar Sonnenstrahlen in den Raum? Man wird sich schnell einig, die Sonne scheint scheinbar immer länger.
Früher als erwartet sind wir auf dem Heimweg. Kurz mal der Gattin das Handy in die Hand gedrückt, nur eben mal so, sie soll mal gucken, wie’s um den 118 steht. Plus 60, Kommentar: “Du hast auch all’ Teufels Glück ...“ Ob sie ahnt, was ich mir gerade so überlege

Na gut, erst mal den Nachwuchsweltmeister zum Training fahren, fünf nach halb sechs, passt punktgenau.
Fotorucksack liegt vorsichtshalber schon mal im Auto, nur so für alle Fälle! Neuer Blick ins Handy: plus 70, neuer Blick zum Himmel: zumindest nicht völlig aussichtslos. Training geht bis um sieben, hab’ ja zwischendrin eigentlich nix weltbewegendes vor.
Na gut, ein Versuch kann ja nicht schaden ?! Ab in Richtung B 9, was geht denn so auf die Schnelle um die Uhrzeit? Immerhin ist schon bald Mitte August, da schafft die Sonne nicht mehr jeden Berghang im Rheintal bis in die Puppen Also die üblichen Stellen gedanklich abgearbeitet. Trechtingshausen? War ich erst vor vier Wochen. Rheindiebach? Niederheimbach? Auch schon X-mal gewesen. Oberwesel? Zu wolkig, zu viel Risiko! Bacharach vom Berg? Geniales Motiv, aber bei nun schon plus 85 lichttechnisch vielleicht grenzwertig?
Egal, Versuch ist’s wert. Auf dem Weg nach Steeg dicke Wolken in der Flugbahn. Entscheidungen, Entscheidungen! Wenn’s da oben zuzieht, komm ich nicht mehr rechtzeitig weg. Laut Zugradar rollt der 118 gerade durch Budenheim. Junge, entscheide Dich! Hm, nach Süden zu ist’s deutlich blauer am Himmel als hier, also Rücksturz. Auf Nummer sicher gehen! Doch wieder Trechtingshausen? 17.25, gleich hat er Bingerbrück erreicht. Na gut, dann eben doch Trechtingshausen.
Da stehen auch schon zwei Verdächtige mit Kameras an der bekannten Stelle, wo schon Bellingrodt in den Sechzigern Rheingold – E 10er aufgenommen hat. Ist eben wirklich ein Generationen umspannendes Hobby. Schnell im Ort geparkt, ein Kollege winkt schon. Tatsächlich, ein bekanntes Gesicht, schön, sich in wenigen Wochen nun schon zum zweiten Mal zu treffen. Ein paar Worte gewechselt, ohne die Strecke aus den Augen zu verlieren, dabei geprüft, dass kein Ellenbogen dem Anderen ins Bild ragt, und dann kommt sie schon. Kamera ein letztes mal ausrichten, ein dreifaches klack, klack, klack, klack, klack, und weg ist sie. Zwanzig vor sieben, einpacken, verabschieden, passt genau zum Junior abholen. Der freut sich über sein Training, ich mich über mein Bild, und weil Donnerstag ist, kann man sogar dank verlängerter Öffnungszeiten noch mal für ein halbes Stündchen ins Schwimmbad. Sind ja schließlich Ferien.
Am Abend dann noch die Bilder auf den Rechner gezogen und zufrieden zurückgelehnt. Irgendwie war’s den Aufwand wert ...

Einzige Einschränkung: natürlich war der Knabberkeks vorne, den habe ich dann im Rahmen einer dezenten Beautyretusche ausgebessert. Welches Model ist schließlich nicht geschminkt

Viele Grüße, vor allem an Marc und seinen Begleiter,
Frank