Auch sonntagabends um acht ist die Welt in Ordnung, sogar noch besser als samstagsmorgens. RB 12249 ist die letzte echte Regionalbahn, um es mal provokant zu sagen. Zumindest kenne ich aus der Mitte/Ende der Neunziger die Züge an der Mosel nur so, wenn es mit der Familie von Löf (damals vom Vorderhunsrück der nächste Bahnhof) nach Trier ging.
Und wenn man im klotzgebremsten Steuerwagen sitzt, rüttelnd losrollt, schleifend durch die Kurven rauscht, mit einem Geräuschgewitter abbremst, quietschend zum Stehen kommt, die Türen klappern und man am Wagenübergang einen Geruch wahrnimmt, den man nur noch aus dem DB Museum kennt, dann weiß man:
Das ist Eisenbahn! Für alle Sinne...
Bahnhöfe wie Müden, wo der Zugbegleiter erstmal ins mit hohe Gras springt, Löf mit dem schon recht alten PlusPunkt und der Kurvenlage, Moselkern, wo inklusive weißblauem Stationsschild noch einiges stimmt, oder Winningen mit dem niveaugleichen Übergang passen herrlich dazu.
Inzwischen fühlt sich diese Fahrt einmal pro Woche eher wie ein Sonderzug an, so dass man gestern abend allein im Steuerwagen fünf Eisenbahninteressierte antraf, zwei davon Bekannte, die ich länger nicht gesehen hatte. Eisenbahn verbindet, nicht nur räumlich.
Irgendwo an der Mosel:
Der Grasbahnsteig in Müden:
Abendstimmung im Flusstal:
