Hallo Peter,
hier Infos zur Sonderfahrt der BR 18.3 (bad IVh) nach Trier mit weiteren Daten zur Baureihe und Zuglok.
Um internationale Züge mit einer leistungsstarken Dampflokomotive zu bespannen, bestellte das Großherzogtum Baden bei I.A. Maffei in München verbesserte Loks der Baureihe bayerischen Bauart S3/6. Insgesamt 20 Lokomotiven wurden zwischen 1918 und 1920 geliefert. In Baden erhielten die Loks zunächst die Bezeichnung IVh. Nach dem Ersten Weltkriegs und dem Ende der Monarchie war die Deutsche Reichsbahn der Abnehmer. Die Maschinen wurden in Offenburg beheimatet und liefen u. a. vor dem Rheingold zwischen Mannheim und Basel. Ab 1933 wanderten die Loks über Koblenz nach Bremen ab, wo 19 Maschinen 1945 das Kriegsende erlebten. Da es sich bei der BR 18.3 um eine Splittergattung handelte, war zunächst ihre Verschrottung vorgesehen. Dann aber entschloss sich die DB die schnellen Loks mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h beim Bundesbahnzentralamt (BZA) in Minden für Versuchsfahrten einzusetzen. Es wurden die BR 18 316, 18 319 und 18 323 ausgesucht. Eine weitere 18.3, die 18 314 kam in einem Lokomotiventausch in der DDR, wo sie später umgebaut und ebenfalls zu einer Versuchslokomotive wurde. Die 18 314 ist heute in Technikmuseum Sinsheim zu sehen. Die drei Mindener Maschinen wurden mit einer Gegendruckbremse, geänderten Schornstein und Rauchkammertür sowie Witte-Windleitblechen ausgestattet. Damit waren sie von 1950 bis in die 60er Jahre bei der Lokversuchsanstalt vorwiegend als Bremslokomotive im Einsatz.
1964 kam das Ende für die 18 319. Sie wurde verschrottet. Ihren Kessel mit verlängerter Rauchkammer erhielt die 18 316. Am 31.12.1967 waren noch die 18 316 und 323 in der Bestandsliste des Bw Minden. Die beiden verbliebenen Maschinen erlebten noch ihre Umbeheimatung von Minden nach Lehrte. Dort wurde die 18 323 am 01.01.69 von der Ausbesserung zurück gestellt. Im letzten Einsatzjahr war die 18 323 noch in Bielefeld vor einem Sonderzug zu sehen (Bild in: Die Cöln-Mindener Eisenbahn in Ostwestfalen, Seite 167). Die 18 323 wurde zum Denkmal vor der Fachhochschule Offenburg und kann dort besichtigt werden. Die 18 316 war im Frühjahr 1968 noch bei Sonderfahrten aktiv. Am 12.05.1968 bespannte sie einen Sonderzug von Frankfurt an die Mosel. Ein Bild zeigt die Lok im Bahnhof von Cochem (
http://www.bundesbahnzeit.de). Am 10. Juli 1969 kam dann auch für diese 18 316 nach 2.667.649 Kilometern das Aus. Sie kam zunächst in einen Vergnügungspark (Potts Park) bei Minden als Schaustück unter (Dort habe ich sie selbst mal gesehen). Später wurde sie in Polen (Pila) und Meinigen aufgearbeitet und stand von 1995 bis September 2000 für Sonderfahrten zur Verfügung. Ein Speichenriss setzte weiteren Einsätzen ein Ende. Seit April 2007 ist sie im Technoseum Mannheim zu besichtigen. Eine Computernummer hat zumindest die 18 323 noch erhalten (018 323-6).
Ein Bild der Lok bei einer Leerfahrt.

Gib mal bei Google die Loknummer ein. Es gibt Bilder des Zuges bei der Durchfahrt in Hirzenach. Habe immer noch vor, den Sonderzug bei Rheinmodellbahn nachzustellen.