Vier Testbilder, bitte um Bewertung

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Der Kowelenzer
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von Der Kowelenzer »

Dann fange ich einfach mal an, ist ja auch eine guter Test, um seine
eigenen Einstellungen zu checken.

Eigentlich sieht das schon recht gut aus, zwei Dinge fallen mir (zumindest
auf meinem Monitor) auf:

1. Die Bilder haben einen leichten Überhang zu Blau, könnte aber auch am
großen Anteil Himmel liegen. Die Canons dagegen übertreiben gerne das rot.

2. Vielleicht noch einen Tick zu hell. Etwas den Gammawert runter, dann
kommen auch die Farben noch besser, ohne die Sättigung erhöhen müssen.

Viel Spaß noch mit der Cam (ich bin letzte Woche auch schwach geworden,
bin aber meinem Druckerhersteller treu geblieben) :wink:

Detlef
Bahnminister

Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von Bahnminister »

Wie Detlef schon gesagt hat, finde ich das (nicht nur am Himmel :lol: ) doch ein ganz leichter Blaustich zu erkennen ist.
Auch wenn es gestern sehr Sonnig war sind die Bilder wirklich ein tick zu Hell, was sich aber im Rahmen hält.

Gruß
der Bahnminister
MRX
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von MRX »

Die Aufnahmen sind für mein Nikon-Auge zu hell und im Kontrast zu flau. Ich kenne nicht alle D90-Features, aber bei der D300 und der D700 gibt es verschiedene Einstellungen für die Farbwiedergabe.
"Landscape" für kräftige Kontraste und Farben, ist für mich bei Sonne "too much" besonders für Loks in Schenker-Design, "neutral" macht der Bezeichnung alle Ehre und bedarf einer Nachbearbeitung am PC, sowie "standard", mit dem man meiner Meinung nach am besten fährt.
Was man wissen sollte, alle Nikon-Kameras sind auf das 1,4 /50mm Normalobjektiv geeicht. Das bedeutet,
daß man bei Verwendung von diesem Objektiv in der Regel keine Helligkeitskorrektur vornehmen muß.
Dies gilt aber nicht für die anderen Objektive. Das 1,4/85 mm z.B. benötigt eine Korrektur von -0,3 bis manchmal -0,7 , das 2,8/24-70 eine bis -0,3 und das 2,8/105 hingegen kommt wieder fast ohne aus. Man muß es ausprobieren. Die genannten Objektive nutze ich jetzt an der D700 und die Abweichungen sind jetzt bei weitem nicht mehr so extrem.
Was nutzt Du für Objektive?
Nächster Punkt - Bildqualität -: Wer hat heute noch Angst vor großen Dateien?
Die D90 ist RAW-fähig, bei Nikon heisst das NEF. Wer das nicht nutzt, dem gehört die Kamera wieder
aus der Hand gerissen. Ja - natürlich bedeutet dies "Nacharbeit am PC", aber die MÖGLICHKEITEN, die sich auftuen, gehen bei weitem über das hinaus was die D90 kameraintern bei der JPEG-Verarbeitung selbst tut. Mit einer entsprechenden Software z.B Capture NX 2.x oder Photoshop Elements mit NEF-Plug-In von Adobe lassen sich alle Möglichkeiten ausschöpfen.
Die Unterschiede sind WAHNSINN.
Und noch ein Punkt - Zoomobjektive -: sind bekanntlich ein Kompromiss. nicht umsonst gibt es immer wieder neue Objektive mit Festbrennweite. Die besten Ergebnisse erzielen Zoomobjektive bei einer um 1 Blende kleineren Blendenöffnung als das Objektiv hergibt. Dadrunter und darüber beginnen schon die Grenzbereiche. Schärfentiefe..... nach ca. 15 Metern beginnt bei den meisten Objektiven schon der Unendlich-Bereich. was soll in unendlich da noch schärfer werden? Darum heisst es mittlerweile auch mit der Mähr vom Durchschärfen des Motives bis zum letzten Baum mittels klitzekleiner Blende endlich aufzuhören (bzw. Freistellen des Objektes mit großer Blendenöffnung) Dies wirkt sich nur bis zum Entfernungsbereich "unendlich" aus und das ist ein Bereich, der bei unserem Hobby seltenst zum Zuge kommt.
Deswegen - Hände weg von der Blende - lieber die Belichtung anpassen und wenn die nicht reicht, die ISO-Werte ändern.
Früher zu KB-zeiten war ein 27DIN/400 ASA Film ein Punktemeer, bei einer D90 dürfte man bis ISO 2000 keine Pixel sehen dürfen, bei DEM Sensor ....
Zusammenfassend: Jedes Objektiv arbeitet hinsichtlich Schärfe und Farbe individuell mit der Kamera.
Farbwiedergabe "Standard" bringt die angenehmsten Farben,
GRUNDSÄTZLICH im RAW bzw. NEF-Modus fotografieren - runterrechnen für Foren oder internet kann man immer noch.
Es gibt kein "unendlich" was man schärfer abbilden kann.
Hände weg von der Blende, Belichtung lieber mit Verschlußzeit und/oder ISO anpassen.
MRX
Inspektor A9
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von MRX »

Bei hellem Licht wird man die ISO in der Regel auch nicht hochdrehen müssen, und wenn dann
nur moderat in Drittelstufen. Dadurch reißen aber keine Lichter aus.
Henning
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von Henning »

Hallo Gerd,
ich finde die Bilder (auf meinen Monitor) auch etwas zu hell und die Farben etwas zu kühl, hängt aber sicherlich auch mit den derzeitigen Lichtverhältnissen um die Mittagszeit zusammen - das ist nun mal im späten Frühling und im Sommer so.
Gruß
Henning

Inzwischen gibt es über 1000 Bilder aus den letzten 30 Jahren auf meiner Homepage.
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225 059-5
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von 225 059-5 »

Hallo,

Habe 2 Sachen,

1. Die Bilder erscheinen für mich sanft blaustichig. Solche Farbstichprobleme haben mich, als ich meine Nikon D80 neu hatte mehr oder weniger stark "genervt".

Seit einem Hinweis durch einen Bekannten, stelle ich den Weißabgleich über Farbtemperatur ein. Tagsüber verwende ich idR. 5300 Kelvin, wobei man das je nach Beleuchtung variieren kann.

2. Dem mit den NEFs (RAW) kann ich nur zustimmen. Ich mache seit einer Weile nur noch NEFs (auch wenn die größer sind), Konvertiere sie am PC mit ViewNX (CaptureNX ist mir zu teuer, und bearbeiten kann ich auch mit PSE). Das Konvertieren dauert halt je nach Leistungsfähigkeit ein wenig...
Die NEFs kommen dann bei mir auf eine Externe Festplatte (man kann sie auch löschen), und die Konvertierten jpg's bleiben für die schnelle Verfügbarkeit auf dem Rechner...

Mein Grund für diesen Aufwand ist, dass die jpg's die die Kamera ausspuckt optisch schlechter sind, als ein konvertieres NEF. Bei den Kamera-jpg's geht vor allem Schärfe verloren (fällt beim direkten Vergleich (in der 100%-Ansicht) mehr oder weniger gut auf).

Desweiteren werden beim Konvertieren automatisch Chromatische Aberrationen (die Lila und Grünen Ränder, die teilweise vor allem im Randbereich an z.B. Laternenmasten vor blauem Himmel auffallen) entfernt...

Das sind aber alles so Themen, die vor allem je nach persönlicher Überzeugung einzustellen sind...

Grüße aus dem Siegtal,
Martin
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Falls in einem meiner Beiträge keine Bilder mehr angezeigt werden, bitte ich um einen kurzen Hinweis per PN. Repariere das dann zum nächstmöglichen Zeitpunkt.
gt

Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von gt »

Hallo zusammen,

ganz herzlichen Dank für die zahlreichen Meinungen und Tipps. Aber genau das habe ich mir ja erhofft! Die ersten Veränderungen habe ich heute abend bereits vorgenommen.

Den Quantensprung von der D 50 zur D 90 habe ich so nicht erwartet. Also probieren geht über studieren...

Also nochmals besten Dank und herzliche Grüße

Gerd
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Pille
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von Pille »

Ralf1972 hat geschrieben:Hallo,

dem meißten hier kann ich zustimmen, aber "Hände weg von der Blende"? Was soll das denn??? Eine Blende abblenden und alles ist gut? Wozu gibts dann die förderliche Blende, also dem besten Kompromiss aus Schärfentiefe und gerade noch tolerierbarer Beugungsunschärfe? Diese förderliche Blende ist abhängig vom Pixelabstand und läßt sich errechnen (Pixelgröße in µm x 1,63). Das wär bei der D90 mit 5,5 µm Blende 9.
So pauschal, also Hände weg, kann man das doch nicht sagen. Blende ich mein 105/2.8 oder das 70-200/2.8 nur eine Blende ab stelle ich immer noch deutlich frei. Je länger die Brennweite desto enger wird der Schärfentiefebereich. Dazu kommt das man mit der Blende doch sein Bild gestalten kann, manchmal ist freistellen erwünscht.
Hallo Ralf, hallo Gerd !

Auch ich kann Ralf nur zustimmen. Mit meinem 55 / 1,4 muss ich sogar mit der Blende spielen, da das Objektiv eine deutlich geringere Schärfentiefe aufweist als z.B. das alte 50 / 1,4 (physikalisch habe ich dafür keine Erklärung). Bei Eisenbahnbildern ist mir eine ausreichende Schärfentiefe auch sehr wichtig, schließlich sollen die Dinge, welche ich bewusst zur Motivgestaltung nutzen will (z.B. eine Kirche im Hintergrund) genauso scharf abgebidet werden wie der Zug.

Zu Gerds Frage: nach Betrachtung der Bilder an meinem heimischen (kalibrierten) Monitor kann ich meinen Vorrednern zustimmen. Vielleicht machst Du mal bei schönem Wetter mit all Deinen Objektiven eine Testreihe mit mehreren Belichtungsschritten (+/-). Dann schaust Du, welche Belichtungskorrektur Dir subjektiv am besten gefällt (ein kalibrierter Monitor ist da sehr hilfreich).

Zum Thema RAW: ich nutze die RAW+ - Funktion in meiner Kamera, d.h. ich bekomme von jedem Bild ein RAW und ein JPG. Erstere wandern ins Archiv, falls mal "höhere Verwendungen" anstehen,die JPG nutze ich zum Betrachten und zur Webpräsentation. Das ist zwar (moderat) speicherintensiver, aber Speicher ist ja heute sehr günstig geworden.

Ich hoffe, dir etwas geholfen zu haben, und vergiss nicht:

Wenn's garnicht klappt, unsere Forum - Pentaxgemeinde hat immer Platz für einen reumütigen Wechselkandiaten :lol: :lol: :lol: !

Viele Grüße,

Frank
.
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Für alle von mir gezeigten Bilder gilt: Copyright, soweit nicht anders angegeben, Dr. F. Halter
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von MRX »

Ralf1972 hat geschrieben:Hallo,

dem meißten hier kann ich zustimmen, aber "Hände weg von der Blende"? Was soll das denn??? Eine Blende abblenden und alles ist gut? Wozu gibts dann die förderliche Blende, also dem besten Kompromiss aus Schärfentiefe und gerade noch tolerierbarer Beugungsunschärfe? Diese förderliche Blende ist abhängig vom Pixelabstand und läßt sich errechnen (Pixelgröße in µm x 1,63). Das wär bei der D90 mit 5,5 µm Blende 9.
So pauschal, also Hände weg, kann man das doch nicht sagen. Blende ich mein 105/2.8 oder das 70-200/2.8 nur eine Blende ab stelle ich immer noch deutlich frei. Je länger die Brennweite desto enger wird der Schärfentiefebereich. Dazu kommt das man mit der Blende doch sein Bild gestalten kann, manchmal ist freistellen erwünscht.
?Wie nah stehst Du bei der Eisenbahnfotografie denn am Objekt?
Bei der Eisenbahnfotografie a la Hammerstein, Leutesdorf, Fahr-Ihrlich, Winningen usw. bist Du fast immer im "unendlich"-Bereich unterwegs. Dein Objektiv unterscheidet dann nicht mehr, ob Dein fokussiertes Objekt 30 , 50 oder 70 Meter von Dir weg ist.

FREISTELLEN lassen sich doch aber nur Objekte, die sich nicht im Bereich "unendlich" befinden.
Es gibt kein fokussiertes "unendlich", was Du mit der Blende noch schärfen oder unscharf stellen kannst.
Wir reden hier nicht vom Motiv-HINTERgrund.
Wenn Du bei einer Lok so nah ran gehen würdest, daß Du sie freistellen könntest, ist die so formatfüllend
daß der gewünschte Freistell-Effekt gar nicht mehr zur Geltung kommen würde.
MRX
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von MRX »

Pille hat geschrieben:
Hallo Ralf, hallo Gerd !

Auch ich kann Ralf nur zustimmen. Mit meinem 55 / 1,4 muss ich sogar mit der Blende spielen, da das Objektiv eine deutlich geringere Schärfentiefe aufweist als z.B. das alte 50 / 1,4 (physikalisch habe ich dafür keine Erklärung). Bei Eisenbahnbildern ist mir eine ausreichende Schärfentiefe auch sehr wichtig, schließlich sollen die Dinge, welche ich bewusst zur Motivgestaltung nutzen will (z.B. eine Kirche im Hintergrund) genauso scharf abgebidet werden wie der Zug.
Diesem Irrtum bin ich über 20 Jahre aufgesessen.
Das MUSST Du eben nicht. Es macht keinen Unterschied mit welcher Blende Du fotografierst, WENN Dein fokussiertes Objekt selbst im "Unendlich"-Entfernungsbereich liegt. Eine Kirche im Hintergrund wird auch mit Blende 8 oder 11 nicht schärfer.
Ob ein Objektiv ein Motiv scharf zeichnet liegt weniger an der verwandten Blende als vielmehr an der Qualität der Linsen.
Ein 1:1,4/50 macht gegenüber einem 1:1,8/50 keine schärferen oder unschärferen Bilder, sondern erlaubt lediglich vertretbare Belichtungszeiten bei schlechten Lichtverhältnissen und verhilft aufgrund der Lichtstärke zu einem helleren Sucherbild.
MRX
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Re: Vier Testbilder, bitte um Bewertung

Beitrag von MRX »

Was heißt -Bist Du nur im unendlich unterwegs?- Zu "unendlich" gehört schon die normale Aufnahmesituation an der Strecke mit Abstand 1 Mast zur Lok.

Was Du da beschreibst, Ralf, sind Stimmungsaufnahmen, und damit bist Du hier mit Sicherheit ein Pioneer im Forum.
Auch bei mir fällt hin und wieder mal so eine Stimmungsaufnahme ab.
Schau Dir aber die Beiträge zum Thema doch an. Da sollen Hintergrund-Motive wie Kirchen Brücken Bäume und weiß der Geier was noch alles mittels Blendenwahl mehr oder weniger tiefenscharf oder schärfentief beeinflusst werden und das ist Unfug!

Werft mal einen Blick auf Eure Objektive und schaut, wo "unendlich" da beginnt.
Das ist viel näher als Ihr glaubt, dafür muß man nicht im Weinberg stehen.
Das einzige was Ihr durch die Blendenwahl beeinflussen könnt, ist bei der Eisenbahnfotografie in der Landschaft die Schärfe VOR dem Objekt, aber nicht dahinter.
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