Hallo in die Südbrücken-Runde
Das Besondere der aktuellen Brücke ist, dass es sich dabei bis heute um eine Schaper-Krupp-Reichsbahn (SKR)-Kon-
struktion, also ein "Kriegsbrückengerät" handelt.
Bei Hans-Wolfgang Scharf,
"Eisenbahn-Rheinbrücken in Deutschland" EK-Verlag (S. 138) heißt es:
Kapazitätsbedingt wurde
"der Bau der Überbauten zunächst nicht vom Gustavsburger Werk der MAN, sondern vom
Sterkrader Werk der Gutehoffnungshütte begonnen; die MAN nahm die Arbeiten erst im Verlauf der Wiederherstel-
lungsarbeiten auf, wobei beide Firmen dann eine ARGE bildeten. Bedingt durch die zu dieser Zeit bestehende Stahl-
knappheit griff man für die Überbauten auf noch vorhandenes deutsches Kriegsbrückengerät zurück."
Errichtet wurden zwei eingleisige, über vier Stromöffnungen durchlaufende dreistöckige Brückenzüge aus SKR-Über-
bauten, die miteinander verschraubt wurden.
1960 war man der Ansicht:
"daß die SKR-Überbauten der Rheinbrücke Mainz Süd in absehbarer Zeit noch nicht er-
setzt zu werden brauchen, da sie auf festen Strompfeilern lagern und die Brücke ihre frühere Leistungsfähigkeit
besitzt." [...] Und so ist es bei dieser Bauform bis heute geblieben. Im Rahmen planmäßiger Unterhaltungsarbei-
ten wurde die Brücke zwischen 1976 und 1987 teilerneuert und saniert.
Bei der von MTU erwähnten SKR-Brücke im Lahntal handelt es sich um die Brücke Hohenrhein, die allerdings seit
1949 leider keine "planmäßigen Unterhaltungsarbeiten" mit Sanierung, geschweige denn Neuanstrich gesehen hat.
Gruß und Danke für die Fotos
HP