Die Leiden des jungen (?) F.
Verfasst: Di 19. Jun 2012, 18:25
Es gibt „Tage wie diese“ und Tage, an denen einem die Seuche an den Fingern klebt. Sonntag war so einer: zunehmende Aufheiterungen zum Abend ließen auf ein erbauliches Kontrastprogramm zum (früh)morgendlichen E – Jugend – Fußballturnier hoffen. In dieser Jahreszeit kommen vernünftige Farben eh nur in den Tagesrandlagen zustande, und so beschloss ich, trotz am Wochenende fehlender RE’s mit Trabbis und 111ern, auf die Schnelle mal an den Rhein zu fahren. Eine rechtsrheinische Baustelle ließ auf einige Güterzüge hoffen, und wann bekommt man noch Sonne auf die 218 mit dem Weinstrassen- Express wenn nicht in diesen Wochen?
Aufgrund des späten Aufbruchs sollte das erste Ziel in Bingerbrück der EC 114 sein, 18.05 Uhr am Bkb. Während die südwärts fahrenden IC’s laut RIS ziemlich „Plus“ hatten, war der 114 pünktlich – aber geschoben
! Als standhafter Steuerwagenverweigerer die erste Niete für mich. Macht nix, der Abend ist noch lang, also schnell Richtung Rheindiebach, wo die Sonne mit am längsten auf’s Gleis scheint. Hp1 an der Einfahrt Niederheimbach war für die MRB eigentlich noch zu früh, also rasch rechts ran – dank ewiger Baustellenampel auf der B 9 nicht rasch genug, für die 145 reichte es nur zum halbgewürgten Notschuss ...

Immerhin, ein Bild hätt’ mer schon mal ...
Wenn ich schon mal um diese Uhrzeit bei Bacharach aufschlage, könnte man ja mal die Fotostelle mit dem abgebrochenen Turm von der Terrasse des Biergartens aus probieren. Aber lange Schatten im Vordergrund und nur schwaches Licht auf der Front haben mir mal wieder klar gemacht, warum ich trotz des schönen Motivs keine richtigen Knallerbilder von dort kenne.

Nächster Zug ist der ICE, da sollte nix mehr vorneweg kommen, also zurück nach Rheindiebach. Denkste! In Höhe Einfahrt Bacharach bestaune ich eine grüne 185 mit ihrem Gz leider nur vom Fahrersitz aus
.
Jetzt aber der ICE. Klappt ...

... aber was zeigt der Blick auf den Rail – Navigator? Weinstrassen – Express +60
. Ich kriege schon langsam die Krise, wo soll da denn noch Sonne sein, tröste mich aber schließlich mit der Hoffnung auf noch vermeintlich Dutzende Güterzüge. Einer kündigt sich auch bald an, wegen einem Mordtrumm von Schatten auf den rechtsrheinischen Weinbergen diesmal auf Gleishöhe aufgenommen:

Bald Zeit für den nächsten IC. Dass dieser von einem Güterzug nach Süden zugefahren wurde, konnte ich mittlerweile ganz gelassen nehmen, weil er kam wieder: richtig, geschoben (Warum fuhren aber im Gegenteil alle IC nach Süden mit Lok voran? Ist das Extra? Intrige?). Dass die Zitronenfalter – 101 013 am Zug hing, hat mich schon ein klein wenig mehr aus der Fassung gebracht
...
Doch dann der Silberstreif am Horizont: 218 mit Weinstrassenzug mit Ausfall über die Alsenzbahn, Umleitung über Worms und Mainz, nur noch +5 ab Bingerbrück. Na also, klappt doch. Die seitliche Ansicht bei Rheindiebach litt nun aber unter dem immer spitzeren Lichtwinkel, also vor nach Niederheimbach. Hat man auch schön viel Wasser auf’m Bild, wir sind ja schließlich nicht im Allgäu! Mit Argusaugen die Strecke beobachtet, nix entgegengekommen, Auto geparkt, Stellung bezogen, Signal im Blick, abwarten.
Dann Hp1 für die Gegenrichtung. Was kommt? 221 135 mit Baugerümpel im fettesten Gegenlicht
...

Egal, finde das Orange eh nicht soooo prickelnd, wird das Bild eben als „Stimmung“ verkauft. Jetzt aber, Grün Richtung Bacharach, dass muss er sein.
Nee, 185 mit Gz.

Auch nicht schlecht, jetzt kann es aber nicht mehr lange dauern! RIS sagt: 18848 Bacharach +0, Oberwesel +0, St. Goar +0, es ist schon nach Acht, habe ich ihn doch übersehen? Die Ausfahrt Niederheimbach bleibt hartnäckig auf Hp0, die liebe Sonne beschließt, sich die Rheinhöhen langsam von hinten anzusehen, und ich zweifele langsam am meinem Verstand. Warum tue ich mir das überhaupt an?
?
Schluss, daheim warten die Lieben, Hunger und Durst habe ich auch, Rücksturz!
Ja, und dann, ich wusste nicht, sollte ich fluchen oder mich demütig in mein Schicksal ergeben – nicht nur, dass mir die Fuhre in Höhe der Niederheimbacher Fähre entgegenrollte, nein, sie kam auch: richtig, geschoben. Die Umleitung über Mainz bedingte natürlich auch Kopfmachen in Neustadt, hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Was bleibt? Neben einer sehr übersichtlichen Ausbeute die Erkenntnis, dass kaum was im Leben so unkalkulierbar ist wie die Eisenbahnfotografie ...
Ein paar Bilder sind ja auch recht hübsch geworden, und ’ne Portion Frischluft gab’s gratis auch noch dazu, soll ja nicht ungesund sein ...
Eine Runde Mitleid bitte, viele Grüße,
Frank
PS: Damit hier doch noch ein 218 – Bild auftaucht, schnell noch der Ausflugszug vom Pfingstmontag in Bingerbrück, mit extra Gruß an Marc
...

Aufgrund des späten Aufbruchs sollte das erste Ziel in Bingerbrück der EC 114 sein, 18.05 Uhr am Bkb. Während die südwärts fahrenden IC’s laut RIS ziemlich „Plus“ hatten, war der 114 pünktlich – aber geschoben


Immerhin, ein Bild hätt’ mer schon mal ...
Wenn ich schon mal um diese Uhrzeit bei Bacharach aufschlage, könnte man ja mal die Fotostelle mit dem abgebrochenen Turm von der Terrasse des Biergartens aus probieren. Aber lange Schatten im Vordergrund und nur schwaches Licht auf der Front haben mir mal wieder klar gemacht, warum ich trotz des schönen Motivs keine richtigen Knallerbilder von dort kenne.

Nächster Zug ist der ICE, da sollte nix mehr vorneweg kommen, also zurück nach Rheindiebach. Denkste! In Höhe Einfahrt Bacharach bestaune ich eine grüne 185 mit ihrem Gz leider nur vom Fahrersitz aus


Jetzt aber der ICE. Klappt ...

... aber was zeigt der Blick auf den Rail – Navigator? Weinstrassen – Express +60



Bald Zeit für den nächsten IC. Dass dieser von einem Güterzug nach Süden zugefahren wurde, konnte ich mittlerweile ganz gelassen nehmen, weil er kam wieder: richtig, geschoben (Warum fuhren aber im Gegenteil alle IC nach Süden mit Lok voran? Ist das Extra? Intrige?). Dass die Zitronenfalter – 101 013 am Zug hing, hat mich schon ein klein wenig mehr aus der Fassung gebracht



Doch dann der Silberstreif am Horizont: 218 mit Weinstrassenzug mit Ausfall über die Alsenzbahn, Umleitung über Worms und Mainz, nur noch +5 ab Bingerbrück. Na also, klappt doch. Die seitliche Ansicht bei Rheindiebach litt nun aber unter dem immer spitzeren Lichtwinkel, also vor nach Niederheimbach. Hat man auch schön viel Wasser auf’m Bild, wir sind ja schließlich nicht im Allgäu! Mit Argusaugen die Strecke beobachtet, nix entgegengekommen, Auto geparkt, Stellung bezogen, Signal im Blick, abwarten.
Dann Hp1 für die Gegenrichtung. Was kommt? 221 135 mit Baugerümpel im fettesten Gegenlicht


Egal, finde das Orange eh nicht soooo prickelnd, wird das Bild eben als „Stimmung“ verkauft. Jetzt aber, Grün Richtung Bacharach, dass muss er sein.
Nee, 185 mit Gz.

Auch nicht schlecht, jetzt kann es aber nicht mehr lange dauern! RIS sagt: 18848 Bacharach +0, Oberwesel +0, St. Goar +0, es ist schon nach Acht, habe ich ihn doch übersehen? Die Ausfahrt Niederheimbach bleibt hartnäckig auf Hp0, die liebe Sonne beschließt, sich die Rheinhöhen langsam von hinten anzusehen, und ich zweifele langsam am meinem Verstand. Warum tue ich mir das überhaupt an?

Schluss, daheim warten die Lieben, Hunger und Durst habe ich auch, Rücksturz!
Ja, und dann, ich wusste nicht, sollte ich fluchen oder mich demütig in mein Schicksal ergeben – nicht nur, dass mir die Fuhre in Höhe der Niederheimbacher Fähre entgegenrollte, nein, sie kam auch: richtig, geschoben. Die Umleitung über Mainz bedingte natürlich auch Kopfmachen in Neustadt, hätte ich auch selbst drauf kommen können.
Was bleibt? Neben einer sehr übersichtlichen Ausbeute die Erkenntnis, dass kaum was im Leben so unkalkulierbar ist wie die Eisenbahnfotografie ...
Ein paar Bilder sind ja auch recht hübsch geworden, und ’ne Portion Frischluft gab’s gratis auch noch dazu, soll ja nicht ungesund sein ...
Eine Runde Mitleid bitte, viele Grüße,
Frank
PS: Damit hier doch noch ein 218 – Bild auftaucht, schnell noch der Ausflugszug vom Pfingstmontag in Bingerbrück, mit extra Gruß an Marc

