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Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Sa 15. Nov 2014, 09:23
von Horst Heinrich
Rolf hat geschrieben:Das sind doch Perspektiven, die Hoffnung machen! Das darf man dann auch mal positiv sehen, finde ich.
Zum 272137.Mal in 21 Jahren.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Sa 15. Nov 2014, 16:51
von Horst Heinrich
saarepi hat geschrieben:Die Eisenbahn im Hunsrück und Hochwald darf nicht nur mit dem Hahn in Verbindung gebracht werden.
Es braucht keinen Hahn Schnellverkehr, sondern eine Bahn für den Bürger in der Region.
Der ÖPNV ist katastrophal in der Region aufgestellt.

Und um gleich das Argument mit der rückläufigen Bevölkerung zu entkräften....
Die Bevölkerungszahl geht, wenn überhaupt, nur wenig zurück.
Das Fahrgastpotential lässt sich steigern, das Hindernis sind leider die vielen Verkehrsverbünde und Landkreise, die Alle ihr eigenes Süppchen kochen und die überhöhten Fahrpreise.
Die Bahn kann Kreis übergreifend verbinden, weil der Busverkehr meist an den Kreisgrenzen aufhört und oft nur auf den Schülerverkehr ausgerichtet ist.
Interessant.
Genau diese Ansätze vertrat vor mehr als 5 Jahren auch der Hunsrück/Hochwälder Bürgermeister Walter Hoffmers-Beste.

viewtopic.php?f=8&t=22664&p=87267&hilit ... Cch#p87267

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Sa 15. Nov 2014, 20:02
von Rolf
saarepi hat geschrieben:Die Eisenbahn im Hunsrück und Hochwald darf nicht nur mit dem Hahn in Verbindung gebracht werden.
Es braucht keinen Hahn Schnellverkehr, sondern eine Bahn für den Bürger in der Region.
Richtig, um die Region geht es, aber eben auch um den Hahn als Hilfsmotor. Beide Interessen zu bündeln macht daher am meisten Sinn. Ein Bahn zum Hahn sollte selbstverständlich auch die Region erschließen.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Di 2. Dez 2014, 22:28
von Rolf
Nochmal was Aktuelles zum allseits beliebten Flughafen Hahn:
http://www.airliners.de/flughafen-hahn- ... kauf/34312

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mi 3. Dez 2014, 09:47
von Bernd Heinrichsmeyer
saarepi hat geschrieben:«Das ist ein guter Tag für den Hahn und die Region», sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD). Er zeigte sich optimistisch, einen privaten Käufer zu finden.

Zudem siedelten sich wieder mehr Fracht-Airlines am Hahn an, der auch eine seltene Nachtfluggenehmigung besitzt.
Gesamtverschuldung in dreistelliger Millionenhöhe
Die Gesamtverschuldung des Hahns beträgt derzeit laut dem Mainzer Innenministerium 132,8 Millionen Euro. Eine Entschuldung von 121,9 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz insbesondere aus dem Nachtragshaushalt 2013 habe Brüssel genehmigt. Somit verbleibt nach An
Dem vernunftbegabten Steuerzahler rollen sich die Fußnägel hoch. Hier werden ganz öffentlich einfach 122 Mio EUR an Steuergeldern als verdeckte Subvention gezahlt (= rund das 25fache dessen, was die Wiederinbetriebnahme Türkismühle - Büchenbeuren kosten würde oder = etwa 1:1 der Betrag, den die Bahn zum Hahn in ihrem Mercedes-Benz Superausbau von Langenlonsheim zum Hahn kostet). Frau Dreyer hat zwar radikal das Kabinett umgebildet, die Machenschaften bleiben aber gleich. Da Brüssel direkte Beihilfen untersagt, wurde erwartungsgemäß eine Hintertür gesucht und gefunden, durch die man schlüpfen konnte und so diese gewaltige Summe unseres Steuergeldes in den Hahn pumpt. Warum macht man es nicht wie in Zweibrücken? Sanierung über Insolvenz? Manchmal meine ich, die Herrschaften in Mainz gehen mit unserem Geld um, wie meine Kinder mit dem Spielgeld im Monopoly .... :? .

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mi 3. Dez 2014, 11:51
von Horst Heinrich
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben: Dem vernunftbegabten Steuerzahler rollen sich die Fußnägel hoch. Hier werden ganz öffentlich einfach 122 Mio EUR an Steuergeldern als verdeckte Subvention gezahlt (= rund das 25fache dessen, was die Wiederinbetriebnahme Türkismühle - Büchenbeuren kosten würde oder = etwa 1:1 der Betrag, den die Bahn zum Hahn in ihrem Mercedes-Benz Superausbau von Langenlonsheim zum Hahn kostet). Frau Dreyer hat zwar radikal das Kabinett umgebildet, die Machenschaften bleiben aber gleich. Da Brüssel direkte Beihilfen untersagt, wurde erwartungsgemäß eine Hintertür gesucht und gefunden, durch die man schlüpfen konnte und so diese gewaltige Summe unseres Steuergeldes in den Hahn pumpt. Warum macht man es nicht wie in Zweibrücken? Sanierung über Insolvenz? Manchmal meine ich, die Herrschaften in Mainz gehen mit unserem Geld um, wie meine Kinder mit dem Spielgeld im Monopoly .... :? .
Vernunftbegabte Steuerzahler gibt es ja immer weniger oder sie sitzen in Schaltstellen, die von der dilettantischen Politik profitieren, dafür hat diese Landesregierung ja gesorgt und eine qualifizierte Opposition gibt es auch nicht mehr, seit Julia Klöckner damit rechnen muß, 2016 mithilfe der SPD regieren zu müssen.
Auch die EU-Kommission poltert zwar, erweist sich aber im Nachhinein als gefälliger Steigbügelhalter.
Die jetzt im Raum stehenden 122 Millionen Euro Defizit sind ja nicht alles.
Etwa der gleiche Betrag wurde vom Steuerzahler in den letzten 21 Jahren nach Übernahme des Flughafens mehr oder weniger versteckt investiert, z.B. in Straßenbau, Landebahnverlängerung etc.
So wurden in 21 Jahren rund 250 Millionen Euro in den Sand gesetzt und das, um rund 500 Arbeitsplätze zu sichern, die von der US-Armee unversorgt zurückgelassen wurden.
Wenn in anderen Bereichen 500 Arbeitsplätze verschwinden, ist die Politik im allgemeinen nicht so rührig und meist bleibt es bei Beileidsbekundungen.
Man könnte da hinsichtlich Hahn schon auf andere Gedanken kommen, zumal wenn man die Hauptakteure und ihre politischen Verbindungen betrachtet.
Sicher ist: Hätte man den Hahn 1993 geschlossen und 15 Prozent des hier (aus Krediten) finanzierten Geldes an die verbliebenen Beschäftigten als Abfindung gezahlt - die Betroffenen wären zufrieden gewesen, der Steuerzahler hätte gut 210 Millionen Euro gespart und Gelände wie Gebäude hätte man auch anderen innovativen Wirtschaftsbereichen zur Verfügung stellen können.
Gute Ideen und Konzepte gab es zuhauf.
Warum aber die damalige Landes-SPD unter Rudolf Scharping, Joachim Mertes und anderen mit einer solchen Vehemenz einen Zivilflughafen in der Wildnis -die Marktferne des Projekts wurde schon damals von allen Fachleuten bemängelt- propagierten, darüber erhält Auskunft, wer sich einmal mit den entsprechenden Namen, Beziehungen und Verbindungen beschäftigt.
Spätere Funktionsträger hatten da kaum noch Handlungsspielräume - ihnen blieb nur, die Verwaltung eines schweren Erbes.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mi 3. Dez 2014, 14:55
von Bernd Heinrichsmeyer
saarepi hat geschrieben:Das Argument der Arbeitsplätze zerplatzt meist auf den zweiten Blick, denn diese Arbeitsplätze (nicht nur bei Flughäfen) sind alle subventioniert.
Leider ist das Finanzieren von Arbeitslosigkeit tatsächlich billiger, also derartig subventionierte Arbeitsplätze zu schaffen.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mi 3. Dez 2014, 16:50
von Horst Heinrich
saarepi hat geschrieben:...da hätte man auch meinen ehemaligen Flugplatz in Pferdsfeld zum International Airport ausbauen können
Nur noch etwas zur Korrektur:
Der Abzug der US-Streitkräfte vom Hahn war so nicht geplant und traf selbst hohe Militärs relativ unvorbereitet.
Noch im Jahr der Standortschließung etwa wurde das gesamte Gelände neu eingezäunt.
Die F-16-Staffeln sollten nach dem Einsatz im Golfkrieg eigentlich wieder zum Hahn zurückkehren, doch es kam anders.

Zu diesem Zeitpunkt war auch die endgültige Schließung von Pferdsfeld noch nicht amtlich, die Luftwaffe tat sich lange schwer mit der Entscheidung, hier gingen erst 1997 die Lichter aus.
Pferdsfeld vs. Laage ist auch ein abendfüllendes Politikum.
Hier waren weniger militärische Belange entscheidend, als der Wunsch, die neuen Bundesländer zu stärken.
Erhard könnte über das teils menschenunwürdige Hickhack als ehemaliger Geschwaderangehöriger sicher viel erzählen.

Man kann jetzt lange mutmaßen, ob es anders gekommen wäre, wenn Pferdsfeld vor Hahn zur Disposition gestanden hätte, möglicherweise hätten wir heute den Zivilflughafen im Soonwald, näher am Rhein-Main-Gebiet und mit der bald komplett vierspurigen B 41 auch sehr gut erschlossen.
Möglicherweise wäre er auch wegen der Nähe zu Rhein-Main erfolgreicher.

Doch gilt für Pferdsfeld das, was auch für Hahn, Bitburg und Zweibrücken gilt:
Der einstige strategische Pluspunkt, die Abgeschiedenheit, ist letztlich ein Hauptgrund dafür, daß die Standorte als Zivilflughafen scheitern mußten.
Bernd Heinrichsmeyer hat geschrieben:Leider ist das Finanzieren von Arbeitslosigkeit tatsächlich billiger, also derartig subventionierte Arbeitsplätze zu schaffen.
Mit der Schaffung subventionierter Arbeitsplätze, gerade in strukturschwachen Regionen kann man auch in einer soliden Marktwirtschaft leben - warum nicht?
Schon eher als mit den Pensionslasten für abgehalfterte "Berufspolitiker", so bekomme ich für einen Wulff schon 5 Vollzeitarbeitsplätze!
Nur sollte man bei der Wahrheit bleiben und nicht 21 Jahre so tun, als könne man schon bald schwarze Zahlen schreiben.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mo 15. Dez 2014, 18:28
von Horst Heinrich
Endlich mal ein positives politisches Signal zur anvisierten Hunsrückbahnreaktivierung
http://www.allgemeine-zeitung.de/lokale ... 855892.htm
Interessant auch das Argument der Stromberger Kommunalpolitiker von der Hunsrückbahn als wichtiger Infrastrukturmaßnahme der Region.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mo 15. Dez 2014, 19:12
von Rolf
Was ist eigentlich mit den Grünen? Wollte da nicht jemand einen Fahrradweg? Schön, dass die anderen Parteien in Sachen Reaktivierung aber an einem Strang ziehen! Was die Sache allerdings nicht leichter macht:
"Nach der Schuldenbremse dürfen die Bundesländer von 2020 an keine neuen Kredite aufnehmen. Einer Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge sind derzeit sechs Länder nicht auf Kurs - Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bremen und das Saarland", berichtet der "FOCUS" heute.

Der komplette Artikel:
http://www.focus.de/finanzen/news/schul ... 47678.html

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mo 15. Dez 2014, 19:30
von Horst Heinrich
Daß die Schuldenbremse ökonomischer Unfug ist (http://www.boeckler.de/pdf/imk_appell_s ... bremse.pdf), die hierzu beschlossenen Gesetze zahlreiche Schlupflöcher bieten und es bis 2020 noch lange hin ist, so daß sich bis dahin auch wieder Mehrheiten zu ihrer Abschaffung finden können, ist jedem, der sich mit der Materie etwas näher befaßt, hoffentlich klar.
Deswegen bin ich zuversichtlich, daß es Wege zur Finanzierung der Reaktivierung -so sie denn endlich einmal in Angriff genommen wird- geben wird.

Re: Frage zur Hunsrück(quer)bahn 2018 ??

Verfasst: Mo 15. Dez 2014, 19:58
von Horst Heinrich
saarepi hat geschrieben:
Was ist eigentlich mit den Grünen? Wollte da nicht jemand einen Fahrradweg?
Ein Einzelner aus Kirchberg will dies, ist aber keine Beschlusslage der Fraktion!

Das Land RLP wird wohl bei einer "echten" Reaktivierung der Strecke nicht zu sehr in die eigene Tasche greifen müssen.
In der ursprünglichen Planfeststellung ging man 85 Millionen Bundesmitteln und 5 Millionen Landesmitteln aus.
Das Land hatte sich aber auch verpflichtet, das Betriebskostendefizit zu tragen und das war 2009 schon mit 13 Millionen Euro jährlich eingeplant :!:
Und seinerzeit ging man noch von rund 8 Millionen Fluggästen auf dem Hahn aus!

Gehässigerweise könnte man nun beklagen:
Welcher normale Mensch baut denn eine rund 120 Millionen Euro teure Bahnstrecke, um später mindestens 13 Millionen Euro Miese jährlich einzufahren?
Das sind 185 Millionen in den ersten 5 Jahren der Reaktivierung.
Allein von den Zinsen könnte man jedem Hunsrücker Pendler einen Haufen Benzingutscheine verteilen...
Man muß aufpassen, daß die Reaktivierung vor lauter Liebhaberei nicht zu einem finanziellen Fiasko wird, das man in einem anderen als dem Eisenbahnbereich der Politik gnadenlos aufs Brot schmieren würde.
Ich sehe das auch durchaus selbstkritisch.
Die B 50 hat zwischen der A 61 und dem Hahn 250 Millionen Euro gekostet.
Ihr Sinn wird von keinem Hunsrücker auch nur ansatzweise infrage gestellt.
Ich selbst benutze die Straße drei mal wöchentlich.
Aber 120 Millionen für eine Bahnstrecke...?
Ich glaube, hierfür bekäme ich nicht mal 10 Stimmen zusammen.