Nach der erfolgreichen Überführung der SIEMENS MIREO Plus B hat der SPNV-Nord am 14. April
die nachfolgende PM veröffentlicht:
Die mitgereisten Projektverantwortlichen zeigten sich bei der Überführungsfahrt begeistert
über die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs: Holger Maier (Projektleiter SPNV-Nord), Patrick
Burkert (Projektleiter Siemens), Stefan Weiler (Projektleiter HLB), Thorsten Müller (Ver-
bandsdirektor SPNV-Nord), Tobias Beckers (Geschäftsführer HLB), v.l., beim Halt in Betzdorf.
Foto: SPNV-Nord
BEMU-Fahrzeuge kommen früher als erwartet zum Einsatz
In einem Pilotprojekt sollen ab Sommer 2025 drei batterie-elektrische Fahrzeuge im Auftrag
des Zweckverband SPNV-Nord auf der Westerwald-Sieg-Bahn und auf der Unterwesterwaldbahn
eingesetzt werden. Nun sind die drei elektrischen Triebzüge vom Typ Mireo Plus B an die HLB
ausgeliefert worden, welche die Strecken als Verkehrsunternehmen betreibt.
Eigentlich war geplant, die neuen Fahrzeuge erst im Dezember 2025 zum Einsatz zu bringen.
„Erfreulicherweise wurde der Hersteller Siemens deutlich schneller mit den Fahrzeugen fertig.
Damit haben wir die Chance, die notwendigen Vorbereitungen und Ausbildungen bis zu den
Sommerferien 2025 erfolgreich abzuschließen. Dann könnten die Fahrzeuge schon früher für
die Fahrgäste zum Einsatz kommen“, erklärt Thorsten Müller, Verbandsdirektor SPNV-Nord.
Tobias Beckers, Technischer Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn GmbH, überführte
am 14. April 2025 persönlich als Triebfahrzeugführer die in Dreifach-Traktion gekuppelten
Siemens Mireo BEMU – und die komplette Fahrt von rund 150 km nur im Batteriemodus. Die
Höhe der Energierückgewinnung faszinierte die Teilnehmer der Überführungsfahrt.
Leistungseinsatz unter anspruchsvollen Bedingungen
„Wir freuen uns, dass wir Teil dieses Pilotprojekts sind. Aus unserer Sicht ist es eine sehr
gute Idee, vor einem vollständigen Technologiewechsel eine Phase der Praxiserprobung
voranzustellen“, sagt Tobias Beckers.
„In der Westerwaldregion können die sog. BEMU-Fahrzeuge (Battery Electric Multiple Unit)
ihre Alltagstauglichkeit im Fahrgastbetrieb unter Beweis stellen. Die Oberwesterwaldstrecke
zwischen Limburg und Au/Sieg ist mit ihrer Länge von rund 75 km und vor allem der zu über-
windenden Höhe von 350 m die wahrscheinlich topografisch anspruchsvollste Strecke für
Akku-Züge, die derzeit in Deutschland projektiert ist“, erklärt Thorsten Müller.

Foto: SPNV-Nord
Siemens liefert die Mireo Batteriezüge
In der von der HLB durchgeführten Fahrzeugausschreibung hatte im Februar 2023 Siemens
Mobility den Zuschlag für den Bau der drei zweiteiligen Mireo Plus B Batteriezüge erhalten.
Die Fahrzeuge haben eine hohe Antriebsleistung und verfügen für den Betrieb unter Ober-
leitung und zum Aufladen der Batterien über einen Stromabnehmer. Auf den nicht-elektri-
fizierten Strecken verkehren sie im Batteriebetrieb.
Die geräumigen Fahrzeuge bieten den Fahrgästen 127 Sitz- und 156 Stehplätze und ermög-
lichen durch jeweils drei Türen pro Seite einen schnellen Ein- und Ausstieg. Ein großer Mehr-
zweckbereich bietet Platz für bis zu zwölf Fahrräder und zwei Rollstühle oder Kinderwagen.
Alle Fahrzeuge bieten kostenloses WLAN, zudem profitieren die Fahrgäste von einer Steck-
dose an je zwei Festsitzen. Darüber hinaus verfügen die Fahrzeuge über ein Klima- und Luft-
verteilungssystem mit Sensoren, die das Raumklima messen und für eine optimale Tempe-
ratur und Luftfeuchtigkeit sorgen.
Förderung
Das Projekt BEMU-Westerwald wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer
Antriebe im Schienenverkehr“ mit insgesamt 3,54 Mio. Euro durch das Bundesministerium
für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Dafür sind die Partner sehr dankbar.
Als Aufgabenträger für den Nahverkehr auf der Schiene im Norden von Rheinland-Pfalz setzt
sich der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord gemeinsam mit
seinen Projektpartnern von Bund, Land RLP und den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)
für den Einsatz von alternativen Antrieben als Abkehr vom Dieselbetrieb ein.
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