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Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Di 30. Jun 2009, 12:51
von Eike
Dieselpower hat geschrieben:Och neee, lassen wir es, ist eh witzlos! Wenn man so anfängt, wird das wieder ein endloses Pingpongspiel, das ist mir zu blöd!
Auch eine Möglichkeit, den Mangel an Argumenten zu umschreiben
Vielleicht dann ein anderes Mal.
Gruß Eike
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Di 30. Jun 2009, 14:28
von KoLü Ksf
Eike hat geschrieben:Ich denke viele der hier Kritisierenden waren selbst Teil der 68er und wurden von eigenen Eltern / Großeltern ähnlich tituliert. Damals hattet Ihr Euch bestimmt vorgenommen, nie so zu werden
So was hat es immer gegeben und wird es immer geben. Also, was solls. Nicht schön, gehört aber irgendwie zum Menschen dazu. Also, cool bleiben und nach dem Kölner Motto "Es ist noch immer gut gegangen." abwarten und sich in 30 Jahren über die nächste Generation aufregen
Gruß Eike
Nein Eike, da liegst du leider falsch. Im Gegensatz zu heute durften wir uns damals nicht so frei entfalten. Uns wurden bestimmte Grenzen aufgezeigt, die wir auch tatsächlich respektiert haben.
Selbstverständlich haben wir auch den einen oder anderen Schabernack getrieben. Natürlich haben wir unsere Füße auf die Abteilsitze gelegt, aber vorher die Schuhe ausgezogen (war vielleicht auch Taktik, da gingen manche lieber ins Nachbarabteil).
Heute fehlt es überall, diese Grenzen klar zu vermitteln (wie immer gibt es natürlich auch hier Ausnahmen). Mit dieser Großzügigkeit in ihrer Freiheit können halt (leider) viele nicht umgehen. Woher auch ? Auch so etwas will schließlich gelernt sein. Dies ist der eigentliche Knackpunkt, auf den u.a. auch Dieselpower so beharrlich verweist. Und wer sich ein wenig intersiver mit Kindererziehung beschäftigt (durfte ich 3 mal), der weiss, wovon ich/wir reden bzw. schreiben.
Und wohlgemerkt, hier geht es wirklich nicht um solche Phrasen wie: "früher war alles besser", hier geht es um klare Fakten, nämlich um Kindererziehung gestern und heute.
ho finito
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Di 30. Jun 2009, 14:32
von Dieselpower
Eike hat geschrieben:Dieselpower hat geschrieben:Och neee, lassen wir es, ist eh witzlos! Wenn man so anfängt, wird das wieder ein endloses Pingpongspiel, das ist mir zu blöd!
Auch eine Möglichkeit, den Mangel an Argumenten zu umschreiben
Vielleicht dann ein anderes Mal.
Gruß Eike
Wenn Du meinst, Du hast recht, und ich hab meine Ruhe....
Augen und Kopf benutzen! Die Argumentationen waren schon mehr als genug hier im Forum zu finden! Ich wiederhole mich da nicht nochmal, manchen war es ohnehin schon oft genug wiederholt.
Und vergiß nicht, noch nen Kommentar abzugeben, das mit dem letzten Wort scheint dir ja sehr wichtig zu sein...
Hinweis an die Admins: Zumachen nicht unbedingt erforderlich, ich weiß mich schon zu wehren, sei es durch Argumentation oder schweigendes Kopfschütteln...
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: So 26. Jul 2009, 20:32
von Rolf
Noch ein besonders hartnäckiger Fall von "Trittbrettfahrerei" auf dem Puffer und dreifach (!) wiederholtem Verstoß gegen die Beförderungsabestimmungen:
"Am Samstag ... stieg eine Partie junger Burschen aus Troisdorf in Brohl in die Kleinbahn [Brohltalbahn] und furhr in Richtung Kempenich. Zuerst gab es großen Radau auf dem Bahnhof Brohl, der sich im Zuge fortsetzte. In Oberzissen angekommen, waren die Burschen des Stehens müde und einer stieg auf das Dach des Abteils. Dieses hatte aber das Auge des Zugführers gesehen; er kam und nahm den Burschen vom Wagen herunter und zur Strafe wurde er nicht mehr mitgenommen, so dass er den den Weg von Oberzissen bis Rieden zu Fuß hätte machen müssen. Als der Zug ungefähr 1000 Meter von Oberzissen [entfernt] war, da hatte der Bursche den Zug schon eingeholt und er setzte sich am letzten Wagen auf die Puffer. Dieses hatte der Zugführer bemerkt und er suchte ihn mit Gewalt wegzubringen. Nun lief der Bursche am Zuge vorbei und stieg an der Seite ein. Da kam der Zugführer von neuem und der Übermütige mußte flüchten, sonst wäre er seiner gerechten Strafe nicht entgagen."
So geschehen am 8. Juni 1918, zitiert nach "Joachim Jakubowski, Chronik der Brohltalbahn, 1992", Seite 59-60.
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: So 26. Jul 2009, 22:25
von Horst Heinrich
Was soll das ganze? Ich (Jahrgang 1962) habe dazugelernt. Ich mische mich in einem solchen Fall nicht mehr ein. Ob volltrunkene Kinder auf Bahnhöfen, Wagemutige auf Güterwaggons 10 cm unter der Oberleitung, 14-jährige kaugummikauende und rauchende Barbieschlampen, die mit I-Pod im Ohr auf der
Bahnsteigkante sitzen, 16-jährige Pep-ziehende auf dem Bahnhofsklo oder verwöhnte Rotzlöffel, die bei voller Fahrt auf Puffern stehen.Sollen sie doch meinetwegen ins Koma fallen, verschmoren oder in 121 Teilen auf dem Gleis liegen bleiben. Da werden wir noch dafür geschmäht, daß wir uns verantwortlich fühlen und -wie der Autofahrer auf der B 42- eine tausende Euro teure Maschinerie in Gang setzen, um so eine überfütterte Kreatur vor sich selbst zu bewahren. Sind wir denn blöd? Lassen wir sie sich doch selbstverwirklichen bis zum bitteren Ende. Wir schaffen da doch gegen Windmühlen.
Das sind dieselben Typen, die Anno '14 oder '39 als freiwillige Schmalspurrambos mit einem Karabiner 98 dem feindlichen Panzer entgegengelaufen sind, weil sie den ultimativen Kick gesucht haben, bis der Panzer einmal Bumm gemacht hat. Das nenne ich natürliche Auslese. Wie unser Puffersurfer. Nun gut - diesmal ist er davongekommen. Also zur Strafe ab dahin, wo's wirklich fetzt: Irak, Afghanistan - da kann der Hosenscheißer mal zeigen, ob er wirklich Mut hat.
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 00:12
von Dietmar
Horst Heinrich hat geschrieben:Was soll das ganze? Ich (Jahrgang 1962) habe dazugelernt. Das sind dieselben Typen, die Anno '14 oder '39 als freiwillige Schmalspurrambos mit einem Karabiner 98 dem feindlichen Panzer entgegengelaufen sind, weil sie den ultimativen Kick gesucht haben, bis der Panzer einmal Bumm gemacht hat. Das nenne ich natürliche Auslese. Wie unser Puffersurfer. Nun gut - diesmal ist er davongekommen. Also zur Strafe ab dahin, wo's wirklich fetzt: Irak, Afghanistan - da kann der Hosenscheißer mal zeigen, ob er wirklich Mut hat.
Sach mal Horst Heinrich
Ok, 1914, zu mindestens am Anfang waren es noch Freiwillige, aber 1939 von Freiwilligen zu sprechen trifft es nicht ganz.
Mein Vater, Jahrgang 1925 hatte sich seine Jugend sicher auch anders vorgestellt als er mit 17 eingezogen wurde. Und nur eine Verwundung in Afrika und anschließendem Aufenthalt im Lazarett bewarten ihn vor einer Verlegung nach Russland.
Und was war mit dem Volkssturm, sicher auch nur übermütige? Nein da machst du es dir aber sehr einfach. Dieses Thema ist zu komplex um es mit Stammtischsprüchen abzuhandeln. Da tust du ganz schnell vielen Menschen unrecht und verhöhnst sie dabei noch.
Ich weiß gar nicht was in der letzten Zeit hier los ist im Forum, nur noch Zukunftspessemiesten. Ist ja das reinste Werbeforum für die Zeugen Jehovas, die Welt ist schlecht und wir werden alle sterben.
Was hat das denn noch mit Eisenbahn zu tun?
Aber wie sagte schon Karl Valentin: „Früher war die Zukunft auch besser“.
Bisschen mehr Humor im Leben, oder sonst fahrt in den Baumarkt, da bekommt man billig einen Strick.
Grüße
Dietmar
Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 00:41
von eta176
Danke Dietmar für Deinen Beitrag
Ich war heute echt entsetzt, als ich gelesen habe, dass "unser" Horst aus dem "Herstel-
lungsjahr
1962" ist. Aufgrund der bislang hier getätigten Äußerungen hätte ich mit einem
Geburtsjahr in unmittelbarer Nähe zum Kriegsende gerechnet, aber keinesfalls mit jemand,
der vier Jahre jünger ist als ich

ierte Grüße HP
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 09:00
von mainspitzer
Hallo
Ich heise zwar auch Horst mit Vornamen , aber was dieser " Horst " im letzten Absatz schreibt ist an Dummheit nicht zu überbieten !!
Bin 1938 geboren, Vater war als Wehrpflichtiger eingezogen von 1939- 45 in Frankreich und Russland( Krim )
Der und Hunderttausende waren bestimmt keine Schmalspurrambos , sondern gezwungene Landsleute , denen diese Art der Nachbarschaftsbegegnung aufgezwungen wurde.
Ich habe den Krieg erlebt als kleines Kind ( Bomben im Hof unsres Hauses und Mainz brennen sehen 1944).
Möchte so was nie mehr erleben und anderen Menschen wünschen das so was nie mehr geschied
Der " Horst " mit solchen Äusserungen grenzt sich deutlich als Aussenseitermeinung ab
So was kann nicht stehenbleiben in einem Forum bei dem es um Eisenbahn geht
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 09:16
von Horst Heinrich
Na dann träumt mal schön weiter. Ich weiß nicht, wie man als denkende Menschen wie ihr diesen rasanten Verfall fast jeglicher gesellschaftlicher Werte, Übereinkünfte und Regeln mit diesem (Zweck-)optimismus betrachten kann.
Es bleibt doch fast nichts mehr an seinem Platz - und der, der -um jetzt bei der Eisenbahn zu bleiben- sich morgens um 6 in sein Stellwerk, um 4 auf die Lok oder um 7.30 Uhr halbwegs pflichtbewußt und noch mit etwas Freude am Job zwischen die Gleise oder in die Instandssetzungswerkstätten schleift, dem machen berufsmäßige Zerstörer und Versager das Leben immer schwerer. Als hätten die Versager in den Chefetagen nicht schon genug Schaden angerichtet. Und statt ihnen mal mit dem Wischmopp eins überziehen zu dürfen, wenn er zum x-ten mal die Partykotze vom Wochenende aus den Abteilen wischt, damit die, die solchen Menschen das süße Leben finanzieren halbwegs sauber zur Arbeit kommen, soll dann der Arbeiter mit 1200 Euro netto im Monat (wenn überhaupt) freundlich auf diese Zeitgenossen zugehen und sich mit der Floskel beruhigen "Früher war es auch nicht besser".
Oder der Lokführer soll rücksichtsvoll mit der Pampe auf seiner Führerhausscheibe umgehen, die ja keine Schmierei von nicht ausgelasteten Faulenzern ist, sondern die legitime künstlerische Darstellung einer inneren Befindlichkeit kreativer Heranwachsender. Ergo: Vorsichtig nur das Nötigste wegkratzen - es könnte aus dem Urheber mal ein Beuys oder Warhol werden und dann können wir ja dankbar sagen: Und wir sind Opfer der Erstlingswerke gewesen.
Und auch für den, der bei seinen Kunststückchen auf Puffern und Zugdächern oder zwischen den Gleisen drei Dutzend Menschen auf Trab hält, davon viele (z.B. die Freiwillige Feuerwehr) in ihrer Freizeit, den Betrieb auf 30 km Streckenabschnitt lahm legt und Schäden in Höhe von 10000 Euro verursacht, sollen wir dankbar sein: "Ist doch besser, die machen so was, als den ganzen Tag nur noch vor dem PC zu sitzen" - das habe ich tatsächlich mal von einem Passanten gehört, nachdem ein Hemmschuh in der Weiche 20 Züge stillgelegt hat.
Eines gebe ich freilich zu: Die wenigstens treiben genetische Mutationen zu ihrem Tun - die meisten sind ein Ergebnis ihres Umfeldes und deswegen müßte man neben den Sprayern, Vandalen und Schlägern auch die Eltern einlochen.
Die statt durch Vorbild zu erziehen, aus lauter Angst uncool zu sein, ihrem Nachwuchs nur ein toller Kumpel sein wollen ("Jetzt laß uns mal darüber diskutieren, warum Du Mama eine dumme Futt genannt hast") und mittlerweile nicht einmal mehr davor zurückschrecken, Ärzte unter Druck zu setzen, schulische Fehlzeiten durch getürkte Atteste zu entschuldigen.
Und was die Bemerkung zu den Kriegsfreiwilligen betrifft:
Die stammt von meinem Vater, Geburtsjahr 1924, dem der halbe Jahrgang in Stalingrad, Monte Cassino, an der Krim etc. weggeschossen wurde und der nur durch Bedachtsamkeit und nicht Draufgängertum den Krieg überlebt hat.
Wie sagte er wörtlich: "Die größten Rabauken in meiner Klasse hatten als erste die Uniform an und lagen auch als erste unter der Erde. Wer weiß, was aus denen nach dem Krieg geworden wäre..."
Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 10:04
von Dieselpower
Na aus der 14/39er Diskussion halt ich mich mal raus, aber grundsätzlich gehe ich (Jahrgang 71) mit Horst Heinrich meist konform.
Und mit dem letzten Beitrag hat er, wie so oft, den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau der angeführte Verfall der gesellschaftlichen Werte macht mir Sorgen, denn heute nervt er mich einfach noch - aber was ist in 10 Jahren? Es zieht ja niemand die Notbremse, um beim Thema zu bleiben....
Und bei diesen Worten möchte ich es dann auch belassen, vergleichbare Worte stehen an anderer Stelle bereits zu genüge!
PS: Die Schreibweise von
Pessemiesten find ich gut....

Ein klarer Fall von Onomatopöie....
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 10:21
von eta176
Dieselpower hat geschrieben:
PS: Die Schreibweise von
Pessemiesten find ich gut....

Ein klarer Fall von
Onomatopöie....
Für alle, die den Begriff nicht kennen, und - wie ich - nachschauen müssen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Onomatopoesie
Gruß HP

Re: Bad Hönningen Lebensgefährliche Mutprobe bei Zugfahrt
Verfasst: Mo 27. Jul 2009, 10:27
von Dieselpower
Stimmt, heute kann man ja alles nachschlagen! Mist, macht gar keinen Spaß mehr, ab und an den Gebildeten ääääh den Klugscheißer raushängen zu lassen. 8 Jahre Latein und 4 Jahre Altgriechisch fürn A...

Von den anderen Sprachen ganz abgesehen....heute muß man ja nur noch Denglisch können....

Aber da behaupte ich meine Verweigerungshaltung!
Mut zur Lücke, HP, das mag ich. Das von dir eingefügte " - wie ich - " ist eine ehrenhafte winzig kleine Blöße (Und gar nicht schlimm. Da ich ja schon etwas älter bin, mußte ich auch noch mal nachschlagen - ich wußte nur noch "so mit ziemlich vielen Os, aber wie hieß das noch gleich?" ...war nicht mehr im vorderen Bereich des menschlichen Speichers vorhanden, aber jetzt ist es wieder im "Verlauf" gespeichert...

), die sich heute kaum mehr einer gibt.